ORF-Programm: Keine Kürzung bei Sport+ und ORF III

(c) APA/ORF/Thomas Ramstorfer
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Auch 2014 wird der ORF leicht positiv bilanzieren. Das Sparprogramm beim Sportkanal ist aufgeschoben.

Am Freitag hat ORF-Finanzdirektor Richard Grasl den Finanzplan für das Jahr 2014 an die Stiftungsräte verschickt. „Vertraulich“ steht auf dem roten Heft – man will sich nicht zu genau in die Karten schauen lassen. Zumindest einen groben Überblick gaben ORF-General Alexander Wrabetz und Grasl der Öffentlichkeit aber doch – und präsentierten am Montag die Eckpfeiler des Finanzplans. Trotz „großer Herausforderungen“ (zu denen der ORF die unsichere Verlängerung der teilweisen Refundierung entgangener Gebühreneinnahmen, aber auch die im kommenden Jahr anstehenden Sportgroßereignisse zählt) werde der ORF auch 2014 schwarze Zahlen schreiben. Budgetiert ist ein positives Ergebnis (EGT) in der Höhe von 0,5 Mio. Euro für die ORF-Mutter sowie 1,4 Millionen für den Konzern.

Bis zuletzt wurde mit den Budgets jongliert. Etwa, weil Programmdirektorin Kathrin Zechner lieber bei ORF Sport+ Einschnitte vorgenommen hätte als in anderen Bereichen. Letztlich entschied sich die Geschäftsführung aber dagegen, das Budget des Sportspartenkanals von bisher sechs auf nur mehr drei Millionen Euro zu halbieren. Zumindest im ersten Halbjahr 2014 wird Sport+ damit gleich viel Geld zur Verfügung haben wie bisher – danach hofft man im ORF noch immer auf eine (nachträgliche) Zuerkennung der Gebührenrefundierung. Kommt die nicht, muss neu evaluiert werden. Der Kultur- und Info-Spartenkanal ORFIII erhält 2014 so wie heuer 8,5Mio. Euro.

115 Mio. Euro für Olympia und WM

Erhält der ORF die Refundierung nicht, wird er 588 Mio. Euro Programmentgelt einnehmen (2013: 614,9 Mio.), dazu werden Werbeerlöse in der Höhe von 206,2Mio. Euro (2013: 208,8) erwartet. Der Sachaufwand wird 2014 auf 601,6 Mio. Euro beziffert (heuer: 621,3), der Personalaufwand bleibt mit 350,7 Mio. Euro nahezu gleich. Teuer kommen den ORF die Sportrechte: Für die Olympischen Winterspiele in Sotschi und die Fußball-WM in Brasilien sind 115Mio. Euro budgetiert – das ist mehr als der ORF in TV, Radio und Online für Kultur und Bildung ausgeben wird (dieser Bereich bleibt mit knapp 100 Mio. Euro gleich). Auch die Information hat trimedial betrachtet in etwa gleich viel zur Verfügung (157 Mio.). Die größten Einsparungen werden von Unterhaltung und Service verlangt: Dort stehen statt bisher 214 Mio nur mehr 180 Mio. Euro zur Verfügung.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.11.2013)

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