"Millionenshow": Mathias Stockinger holt die Million

STUDENT GEWANN ´MILLIONENSHOW´    - - -  G E S P E R R T  BIS 09.12.13, 21:15 UHR - - -
STUDENT GEWANN ´MILLIONENSHOW´ - - - G E S P E R R T BIS 09.12.13, 21:15 UHR - - -(c) APA (ORF/Milenko Badzic)
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Der Brockhaus hat geholfen: Der Student Mathias Stockinger beantwortete in der ORF-Show die 15 Fragen bis zur Million.

Nach mehr als sieben Jahren ist wieder ein Millionär aus der ORF-Quizsendung "Millionenshow" hervorgegangen ist: Der Student Mathias Stockinger beantwortete in der am Montag ausgestrahlten Sendung die 15 Fragen bis zur Million und widerlegte damit seine "self-fulfilling prophecy" (selbsterfüllende Prophezeiung). Nämlich, dass er von 300.000 auf 500 Euro runterfallen werde.

Als Vorbereitung für die Show hat der 27-jährige den "Brockhaus" gelesen, "rund 1200 Seiten in knapp 120 Stunden", wie er erklärte. "Ich wollte immer schon ein Lexikon lesen, nun hat es auch Sinn gemacht." Und so schickte Stockinger immer wieder "Grüße vom Brockhaus" und wusste die Antwort mehr als einmal schon, als erst die Frage erschienen war.

Knapp 50 Minuten dauerte die Fragerunde, die der Medizinstudent mit vier Jokern und damit nur einer Sicherheitshürde bei 500 Euro in Angriff genommen hatte.

>>> ''Millionenshow''-Quiz: Mathias Stockingers Weg zur Million

Für Moderator Armin Assinger gab es bald kein Halten mehr. "Bist du narrisch", entfuhr es ihm, nachdem Stockinger eigentlich zum ersten Mal etwas länger für eine Antwort brauchte. "Das ist schon ein schwierigerer Fall", meinte dieser unter dem Lachen des Saalpublikums. "Da muss man ein bisschen überlegen."

Das neue Glückstier des Medizinstudenten dürfte der Alpensalamander sein, die Antwort auf seine finale Frage, welches Tier seine Jungen lebend zur Welt bringt. Und das, obwohl sein eigentlicher, noch vor dem Aufscheinen der Antwortmöglichkeiten abgegebener Tipp "Blindschleiche" nicht dabei gewesen ist. Somit musste sich Stockinger zwischen Grünem Leguan, Zauneidechse, Geburtshelferkröte und eben dem Alpensalamander entscheiden. Nach einigem Hin und Her kam er per Ausschlussverfahren auf die richtige Antwort. Es folgte: Lauter Jubel, Konfettiregen und ein Sprung auf den Ratesessel, von dem der frisch gebackene Millionär beinahe stürzte.

Sendung wurde im Oktober aufgezeichnet

"Ich habe immer geglaubt, ich gehe mit 500 Euro heim", resümierte Stockinger noch am Montagvormittag bei einem Gespräch mit Journalisten in Wien. Gezweifelt habe er "eigentlich bei jeder Frage", was dem Studenten in der bereits im Oktober aufgezeichneten Sendung aber kaum anzumerken war. Nur zu Beginn, nachdem er die Auswahlfrage am schnellsten richtig beantwortet hatte, kam er kurz aus dem Konzept. "Ich hyperventilieren gerade ein bisschen", erklärte er Moderator Assinger.

"Die größte Hürde war ohnehin die Auswahlfrage zu überstehen beziehungsweise im Casting durchzukommen. Sobald man dann auf dem Stuhl ist, hat man gewonnen", schilderte er am Montag. Beim neuerlichen Sehen der Sendung habe er auch bemerkt, dass Assinger "irrsinnig hilfreich" gewesen ist. "Das ist mir während der Show gar nicht so aufgefallen."

Nur Cousine wusste von Gewinn

Dass er eine Million Euro gewonnen hat, wussten bis vor kurzem aber nur seine Cousine und er. Beide hätten sich vorgenommen, niemand - auch nicht Stockingers Mutter Veronika, die als Telefonjoker im Einsatz war - davon zu erzählen. "Wir wollten den Leuten die Spannung nicht nehmen." Dementsprechend schade fand es Stockinger, als Ende vergangener Woche der Sieg dann doch durchgesickert ist.

Das Ansammeln von Wissen hat für den 27-Jährigen beinahe eine therapeutische Wirkung gehabt. "Es hat eine Zeit gegeben, in der ich psychisch ganz unten war. Mein Plan, da rauszukommen, war Wissen anzuhäufen. Wie auf einem Misthaufen, mit der Hoffnung, dass eine Blume darauf blüht."

Ein gutes Training für die Teilnahme an der "Millionenshow" sei jedenfalls sein Medizinstudium gewesen, im Studio selbst ist er vor der Aufzeichnung auf und ab gegangen und hat aus dem Fenster geschaut, um konzentriert zu bleiben.

In Filmproduktionsfirma investieren

Den Gewinn will er in seine Filmproduktionsfirma investieren, als erstes Projekt steht einen Schulungsfilm über Diabetes - auch das Diplomarbeitsthema des Studenten - an. "Film ist ein ideales Medium, um viele Menschen zu erreichen", glaubt Stockinger. Seinen Turnus möchte er zwar auf jeden Fall noch machen, sich dafür allerdings erst einmal Zeit lassen. "Ich stelle mir das derzeit eher schwierig vor."

Seine Familie könne den Gewinn bei der "Millionenshow" jedenfalls noch nicht ganz glauben. Und Stockinger versucht sich im Understatement: "Warum machen die Leute so einen Aufwand, es ist ja nur ein Spiel."

"Habe mir vorgenommen, bis zur Million zu spielen"

Der junge Mann aus dem niederösterreichischen Haschendorf hat aber als erster seit Heide Gondek im Herbst 2006 alle 15 Fragen richtig beantwortet und den Durchmarsch zur Million geschafft. Auch dank eigener Konsequenz, wie er zu Beginn der Sendung selbstwusst formulierte: "Ich habe mir vorgenommen, dass ich bis zur Million spiele, und wenn ich mir das vornehme, dann mache ich das auch."

(APA/Red.)

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