"New York Times"-Journalist muss China verlassen

APA/EPA/DAVID CHANG
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Der Journalist hat kritisch über den früheren Ministerpräsidenten Wen Jiabao berichtet, sein Visum wird nicht verlängert.

China verweist einen ausländischen Journalisten des Landes. Trotz Intervention der US-Regierung muss der Pekinger Korrespondent der "New York Times", Austin Ramzy, am Donnerstag ausreisen, weil ihm das Visum nicht verlängert wird. Wie die Nachrichtenagentur dpa erfuhr, wollte der 39-jährige Amerikaner am Mittag Ortszeit ein Flugzeug nach Taiwan nehmen.

Diplomaten werteten seine Akkreditierungsprobleme als Vergeltungsaktion für die Enthüllungen der "New York Times" über die Reichtümer der Familie des früheren Ministerpräsidenten Wen Jiabao. In diesem Zusammenhang musste bereits vor einem Jahr ein anderer Journalist der "New York Times", Chris Buckley, das Land verlassen, weil ihm eine weitere Aufenthaltserlaubnis verweigert worden war.

Der Auslandskorrespondentenclub in China (FCCC) äußerte sein "tiefes Bedauern". "Unter diesen Umständen lässt sich die Schlussfolgerung nicht vermeiden, dass die Behörden die "New York Times" für ihre Artikel über Premier Wen Jiabao und seine Familie bestrafen wollen", hieß es. "Ein solches Verhalten ist weit von internationalen Standards entfernt."

Die US-Regierung hatte sich auf höchster Ebene vergeblich dafür eingesetzt, dass Ramzy in China bleiben kann.

(APA/dpa)

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