Private wehren sich gegen ORF-Radiothek

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Auch die Pläne für ein Ö3-Visual Radio stoßen auf Kritik: Dieses soll Musikvideos jener Songs, die auf dem Sender laufen, zeigen.

Die Pläne des ORF, eine Radiothek sowie ein Ö3-Visual Radio zu starten, stoßen auf Kritik vom Verband Österreichischer Privatsender (VÖP). Beide Angebote, die derzeit ein Auftragsvorprüfungsverfahren der Medienbehörde KommAustria durchlaufen, seien aus der Sicht der Privatsender "nicht genehmigungsfähig", wie dieser am Montag erklärte.

Die Radiothek soll - nach Vorbild der ORF-TVthek - die ORF-Radios mittels Live-Stream und siebentägigem On-Demand-Angebot bündeln. Bei Ö3-Visual Radio ist die Präsentation von Musikvideos jener Songs, die auf dem Sender laufen, für Smartphone, Tablet-PC oder Smart-TV vorgesehen.

Ö3-Visual Radio wie TV-Sender?

Die Privaten meinen, die Ergänzung von Ö3 bzw. dessen Online-Auftritt durch ein "Live/Visual"-Angebot würde ein "online zur Verfügung gestelltes Musikfernsehprogramm mit österreichspezifischer Information und Unterhaltungselementen bedeuten". Ein zusätzliches Fernsehprogramm sei dem ORF laut Gesetz aber untersagt, betonte der VÖP.

Auch eine Radiothek sei als "unkontrollierbare Erweiterung des Hörfunkangebots des ORF" anzusehen.

Die Privatsender befürchten, dass beide Angebote "die marktbeherrschende Stellung des ORF" noch weiter verstärken, was "deutlich negative Konsequenzen für die Wettbewerbssituation der österreichischen Privatsender" nach sich ziehen würde. VÖP-Vorstandsvorsitzender Klaus Schweighofer sieht darin weitere Schritte des ORF "auf seinem Weg zur Kommerzialisierung".

Für ORF-Chef "logische nächste Schritte"

Für ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz "die logischen nächsten Schritte auf unserem Weg in die Zukunft der Mediennutzung", wie er anlässlich der Bekanntgabe der geplanten Angebote festgehalten hat.

(APA)

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