Rupert Murdochs BSkyB kauft Sky-Sender

File photo of Sky Deutschland headquarters in Unterfoehring
File photo of Sky Deutschland headquarters in UnterfoehringREUTERS
  • Drucken

Medienzar Murdoch plant einen europäischen Pay-TV-Riesen. Die Übernahmen von Sky Deutschland und Sky Italia könnten neun Mrd. Euro kosten.

Medienzar Rupert Murdoch will es noch einmal wissen. Für die Übernahme des mit seinem Medienimperium konkurrierenden Unternehmens Time Warner (zu dem CNN, das Filmstudio Warner Bros. und der Bezahlsender HBO gehören) hat der 83jährige unlängst 80 Milliarden Dollar geboten. Das Management des Gegenübers lehnte vorerst dankend ab - aber Murdoch ist nicht dafür bekannt, schnell aufzugeben.

Vorerst muss sich der umtriebige Multi-Milliardär (Murdochs Vermögen wird auf knapp 14 Mrd. Dollar geschätzt) jedoch damit begnügen, sein Reich auf andere Weise auszudehnen: Er schmiedet an einem europäischen Pay-TV-Riesen. Der von 21st Century Fox (dem für das Film- und Fernsehgeschäft zuständigen Teil von Rupert Murdochs News Corp.) dominierte britische Pay-TV-Sender BSkyB übernimmt den Mehrheitsanteil am Schwesterunternehmen Sky Deutschland.

Sky-Aktie legte um 2,4 Prozent zu

Dazu kauft BSkyB die Anteile der bisherigen Sky-Deutschland-Mehrheitsaktionärin 21st Century Fox ab - und bot für die in Streubesitz befindlichen börsennotierten Aktien 2,7 Milliaraden Euro oder 6,75 Euro pro Stück. Fraglich ist, wie viele Aktionäre das Angebot annehmen. Die Sky-Aktie legte am Freitag um 2,4 Prozent auf 6,82 Euro zu. Außerdem soll BSkyB für 3,1 Milliarden Euro auch Sky Italia übernehmen (der Sender gehört komplett 21st Century Fox).

20 Millionen Abonnenten in Europa

Damit hätte BSkyB (bei dem Murdoch mit einem Anteil von 40 Prozent größter Aktionär ist) in Großbritannien, Deutschland und Italien zusammen knapp 20 Millionen Abonnenten. Insgesamt wird der Deal vermutlich mehr als neun Milliarden Euro kosten - davon fließen Murdochs Medienholding 21st Century Fox 6,7 Mrd. Euro zu. Das Geld kann Murdoch gut für die von ihm angestrebte Time-Warner-Übernahme brauchen, für die er umgerechnet knapp 60 Milliarden Euro geboten hat.

(i. w.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.