Wienwoche 2014 im Zeichen der Migration

(c) WIENWOCHE/APA-Fotoservice/Peter Hautzinger
  • Drucken

Das von den Grünen veranstaltete Festival bringt u.a. eine „queere Antwort auf den Akademikerball“.

In der Hofburg – wenn auch nicht in den Prunkräumen, sondern im Institut für Theaterwissenschaft – findet am 12.September ein „WKR-Ball“ statt. Das steht kurz für „Wiener Kopulationsring“ und soll die „queere Antwort auf den Akademikerball, von Antifaschisten mit oder ohne Migrationshintergrund“ sein. Als Organisatorin des Festes, das dann im Lokal Aux Gazelles läuft, wird eine „Perverse Initiative“ genannt.

So provokant beginnt die „Wienwoche“, das heuer zum dritten Mal auf Initiative der Wiener Grünen veranstaltete Festival. Es folgen zwei Wochen lang 15 Veranstaltungen bei freiem Eintritt, unter dem Motto „Migrazija yeah yeah“. Nicht nur mit der bewusst falschen Schreibweise wollen die Veranstalter die festgesetzten Normen brechen. Radostina Petrova vom Veranstalterteam will den Diskurs für neue Ansätze öffnen, sie vermisse „vielschichtiges Denken“ in der österreichischen Gesellschaft, man dürfe Menschen nicht mehr auf ihre Herkunft reduzieren. „In Österreich gibt es immer noch eine Parallelgesellschaft“, sagt Petrulova. „Wir leisten hier Erste Hilfe.“

In diesem Sinn soll im Augarten bei der „Love Migration“ eine symbolische Massenhochzeit stattfinden. Aktionistisch, aber weniger provokant ist die „Migrationale“ in der Ottakringer Brunnenpassage: eine Art Tauschbörse, bei der Migranten, Asylwerber und gebürtige Wiener einander treffen und mit Sprachunterricht oder Autoreparatur aushelfen. Oder eine „Party-Bim“, die Teilnehmer von der City nach Simmering zum „Bad Weibz“-Konzert in der Szene Wien fährt. (ms)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.08.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.