Netflix und Sky: Kampf um die Serienhits

Netflix Garners Two Top Show Nominations With ´Cards,´ ´Orange´
Netflix Garners Two Top Show Nominations With ´Cards,´ ´Orange´(c) Bloomberg (Andrew Harrer)
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Diese Woche startet die Online-Videothek Netflix in Österreich. Konkurrent Sky sichert sich die Rechte an den Produktionen des US-Senders HBO bis 2020.

Die Konkurrenz auf dem deutschsprachigen Online-TV-Markt wird härter: Diese Woche startet in Österreich und Deutschland der Streaming-Dienst Netflix, der in den vergangenen Jahren mit eigenen Serienproduktionen für Furore gesorgt hat. In Deutschland soll sich der Online-Sender die Unterstützung der Deutschen Telekom gesichert haben, berichtet die "Wirtschaftswoche". Der Konzern wolle mithilfe von Netflix das Angebot an Filmen und Serien in seiner Fernsehplattform Entertain ausweiten. Wann genau Netflix hierzulande abrufbar ist, soll morgen, Dienstag bekannt gegeben werden.

Der Pay-TV-Sender Sky, der auch die Online-Videothek Snap betreibt, hat sich unterdessen mit HBO auf eine Verlängerung des Exklusivertrages geeinigt. Bis mindestens 2020 werden alle Produktionen des US-Senders in Österreich und Deutschland auf Sky ihre Premiere feiern, gab der Sender am Montag bekannt. Damit wird der größte Hit von HBO, die Fantasy-Saga "Game of Thrones“ bis zu ihrem voraussichtlichen Ende 2019 bei Sky laufen. Auch die Rechte für das Serienflaggschiff von Netflix, die Polit-Serie "House of Cards" liegen beim Pay-TV-Sender, zumindest noch für die dritten Staffel, die im Februar 2015 gezeigt werden soll.

Inkludiert sind dabei auch die Rechte für die Online-Videotheken Sky Go und Snap by Sky. Die HBO-Produktionen sollen zudem früher als bisher via Sky verfügbar sein: Direkt im Anschluss an die Ausstrahlung an der US-Ostküste werden Kunden des Bezahlsenders auf die Serien in Originalsprache zugreifen können. "Damit bleibt Sky auch in Zukunft die Nummer eins für alle Serienfans", wird Sky-Manager Gary Davey in einer Aussendung zitiert.

"Better Call Saul" läuft bei Netflix

Die Rechte für das "Breaking Bad"-Spin-off "Better Call Saul“ hat sich indes Netflix gesichert. Ebenso im Programm ist die Miniserie "Fargo", eine Produktion der Coen-Brüdern und "Orange Is the New Black", die skurrile Geschichte über den Alltag in einem Frauengefängnis. Für das deutschsprachige Publikum interessant dürfte auch die Science-Fiction-Serie "Sense 8“ mit dem deutschen Schauspieler Max Riemelt sein. Die Abenteuerserie "Marco Polo" ist ebenfalls über den Streaming-Dienst abrufbar.

Deutschland gilt als harte Nuss für den Anbieter mit weltweit 50 Millionen Kunden. Netflix trifft hier auf einen Markt mit mehreren Konkurrenten. Die Nummer eins, Maxdome, liegt bei einem Marktanteil von rund 35 Prozent. Außerdem hat Deutschland mehr kostenlose Fernsehprogramme als in vielen anderen Ländern.

ORF ist an Flimmit beteiligt

Der ORF hält eine Beteiligung an der Online-Videothek Flimmit, auf der "Kaisermühlenblues" oder "Braunschlag" abrufbar sind. Was noch fehlt – darunter "Ein echter Wiener geht nicht unter“ oder die "Piefke Saga" – könnte bei der Konkurrenz landen.

Der WDR will unterdessen eine eigene Internet-Plattform für Filme auf Abruf mit einem Fokus auf Krimis und TV-Produktionen aufbauen. "Wir wollen in diesen Nischen für unsere öffentlich-rechtlichen Inhalte, wie etwa die Serie "Mord mit Aussicht" und die "Sendung mit der Maus", die richtigen Geschäftsmodelle finden und sie in hoher Qualität und möglichst vollständig anbieten", sagte der "Wirtschaftswoche" der Chef des Rechtehändlers WDR Mediagroup, Michael Loeb.

(APA/dpa)

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