ZDF-Krimireihe "Derrick" wird 40

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Kein deutsches Fernsehprodukt wurde in mehr Länder exportiert als "Derrick". Seit Horst Tapperts SS-Vergangenheit bekannt wurde, strahlt das ZDF keine Wiederholungen mehr aus.

Am 20. Oktober 1974 lief die erste Folge der ZDF-Krimiserie "Derrick". 280 sollten bis 1998 folgen. Nicht nur im deutschen Sprachraum waren die 60-Minuten-Filme rund um Oberinspektor Stephan Derrick (Horst Tappert) und seinen Partner Harry Klein (Fritz Wepper) erfolgreich. Die Serie wurde in mehr als 100 Länder verkauft und gilt als meistexportierte Fernsehserie Deutschlands. In Nebenrollen waren immer wieder Stars und renommierte Charakterdarsteller zu sehen, wie etwa Maria Schell, Curd Jürgens oder Christoph Waltz.

Die Serie hatte freilich auch Kritiker. Harald Schmidt lästerte in den 90er Jahren über die Behäbigkeit der "Derrick"-Episoden. Schriftsteller Umberto Eco konstatierte damals: "Derricks Beliebtheit macht seine Durchschnittlichkeit aus. Denn er lässt in jedem von uns die Mittelmäßigkeit wieder aufblühen, die wir glaubten, verdrängt zu haben. Derrick wird geliebt, weil er der Triumph des Mittelmaßes ist", so Eco.

"Harry, fahr' schon mal den Wagen vor"

Fritz Wepper, der den Assistenten Derricks spielte ("Harry, fahr' schon mal den Wagen vor"), erinnert sich an seine Lieblingsfolge: "Einmal im Jahr gab es eine Harry-Episode, ohne Horst Tappert. Am schönsten war es, auch mal allein zu ermitteln", so der Schauspieler im "Spiegel"-Interview.

Sein Serienpartner Horst Tappert starb 2008 im Alter von 85 Jahren. Fünf Jahre nach seinem Tod wurde seine Mitgliedschaft bei der Waffen-SS bekannt. Das ZDF hatte daraufhin entschieden, keine "Derrick"-Episoden mehr auszustrahlen.

Link zum Artikel auf "Spiegel.de"

(APA/Red.)

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