Millionenspritze für Digital-Kiosk "Blendle"

(c) Blendle
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Die New York Times und der Axel Springer Verlag beteiligen sich mit drei Millionen Euro an dem niederländischen Startup Blendle. In Holland wird das "iTunes für Nachrichten" nur fünf Monate nach dem Start von 130.000 Menschen genutzt.

Er werde jetzt erst einmal versuchen, "ein bisschen Schlaf zu bekommen", schrieb Marten Blankesteijn in der Nacht auf Montag in seiner Email an Freunde, Geschäftspartner und Kunden. In einer knappen Aussendung informierte er um zwei Uhr Früh darüber, dass sich die New York Times Company und die Digital Ventures des deutschen Verlagshauses Axel Springer an seinem Digital-Kiosk "Blendle" beteiligen werden. Insgesamt drei Millionen Euro wollen die beiden Verlage in das niederländische Startup investieren.

Blendle wurde 2013 von Alexander Klöpping und Marten Blankesteijn, beide damals 27 Jahre alt, als eine Art "iTunes für Nachrichten" gegründet. Nach einer intensiven Gründungsphase waren zum Start im vergangenen April 95 Prozent aller niederländischen Medienmarken an Bord, die damit einverstanden waren, ihre Artikel einzeln auf dieser Plattform zu verkaufen. Blendle funktioniert wie ein Streaming-Dienst für Artikel und ist gleichzeitig ein soziales Netzwerk. Die Texte kosten zwischen zehn bis 45 oder mehr Cent, das eingenommene Geld wird 70:30 zwischen den Verlagen und Blendle aufgeteilt. Fünf Monate nach dem Start hat der Dienst in Holland 130.000 Abonnenten.

Mit dem Investment von New York Times und Springer will das Unternehmen nun seine Expansion in Europa vorantreiben. “Wir sind sehr geehrt, dass zwei der einflussreichsten Verlagshäuser der Welt so viel Vertrauen in uns setzen", sagt Alexander Klöpping. Als Verlag wollen wir unsere Leser davon überzeugen, dass sie für großartigen Journalismus zahlen wollen. Daher bin ich sehr froh, dass ein europäisches Startup eine einfach bedienbare Bezahlplattform aufbaut. Blendle hat das Potenzial, junge, Internet-affine Leser zu begeistern", wird Mathias Döpfner, der Vorstand von Axel Springer SE zitiert.

Die Jungunternehmer werden weiterhin 75 Prozent an "Blendle" halten und betonen, dass die neuen Investoren keinen Einblick in die Verkaufszahlen anderer involvierter Verlagshäuser erhalten werden.

>> Blendle: https://blendle.nl/

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