CNN zieht sich aus Russland zurück

Russia´s Prime Minister Putin smiles during an interview with Larry King in Moscow
Russia´s Prime Minister Putin smiles during an interview with Larry King in Moscow(c) REUTERS (RIA Novosti)
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Im kommenden Jahr wird der US-Nachrichtensender nicht mehr in Russland zu sehen sein. Russland hatte zuletzt seine Mediengesetze verschärft.

Der US-Nachrichtensender CNN zieht sich aus Russland zurück. Im kommenden Jahr wird CNN dort nicht mehr zu sehen sein. Das Medienunternehmen Turner International bestätigte gegenüber der US-Seite "Mashable" entsprechende Meldungen in russischen Medien.

Als Grund für den Rückzug nennt ein Sprecher von Turner die "jüngsten Entwicklungen in den Mediengesetzen". Man hoffe darauf, bald in den russischen Mark zurückkehren zu können. Seit 1993 sendet CNN auch in Russland. Das CNN-Korrespondentenbüro in Moskau bleibe unverändert bestehen.

Russland hat 2010 ein Gesetz verabschiedet, das die Eigentümerschaft ausländischer Firmen an in Russland operierenden Medien mit 50 Prozent begrenzt. Laut der Zeitung "Wedomosti" ist es zahlreichen Medienhäusern nicht gelungen, diese gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, oder sie wollten sich dem Druck nicht beugen. Darunter waren etwa Voice of America, Radio France International und die russischen Dienste von BBC und der Deutschen Welle. Mit einer weiteren Verschärfung wurde der Anteil, den ausländische Eigentümer halten dürfen, ab 2017 auf 20 Prozent herabgesetzt.

Russland kontert "Propaganda des Westens"

Russlands Präsident Wladimir Putin hat seine Medienpolitik jüngst verschärft. Am Montag hat Russland einen neuen internationalen Mediendienst ins Leben gerufen. Das staatlich finanzierte Multimedia-Angebot namens Sputnik werde eine "alternative Interpretation" des Weltgeschehens liefern, sagte der Chef des Kreml-finanzierten Medienunternehmens Rossija Segodnja, Dmitri Kisseljow, am Montag. Die Berichterstattung sei ein Gegenpol zur "aggressiven Propaganda" des Westens.

Im Netz ist das neue Angebot auf der englischsprachigen Website Sputniknews.com verfügbar, hieß es bei der Präsentation der neuen Medienmarke in Moskau. Als Radioprogramm soll Sputnik in etwa 30 Ländern laufen, darunter Frankreich, China und den USA.

Der Dienst wird den Angaben zufolge zunächst in den Sprachen Englisch, Arabisch, Chinesisch und Spanisch angeboten, insgesamt sind 30 Sprachen geplant. Bis 2015 plant der Mediengigant laut Kisseljow neben dem Onlineportal Radiosender in 130 Städten in 34 Ländern mit rund 800 Stunden Programm pro Tag. Bis zu 70 Redakteure sollen in den Büros arbeiten, die ihren Sitz in allen früheren Sowjetrepubliken sowie in mehreren europäischen Hauptstätten haben.

Der neue russische Mediendienst

Sputnik ist ein gemeinsames Angebot der früheren amtlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti und der ebenfalls vom Kreml finanzierten Radiosenders Voice of Russia, die seit vergangenem Dezember unter dem Dach der staatlichen Nachrichtenagentur Rossija Segodnja ("Russland heute/Russia Taoday") zusammengeschlossen sind.

Kisseljow, der als Moderator des Kreml-treuen Fernsehsenders Rossija 24 regelmäßig gegen Oppositionelle und Homosexuelle wettert, war im März wegen des Ukraine-Konflikts von der Europäische Union mit Sanktionen belegt worden. Brüssel warf ihm vor, die Regierungspropaganda unterstützt zu haben.

>> Bericht in "Mashable.com"

(Red/APA/AFP/dpa)

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