US-Komiker Bill Cosby gerät wegen Missbrauchsvorwürfen in Bedrängnis: David Letterman lud ihn aus, Netflix verschiebt seine Stand-Up-Comedy.
Harnäckig weigert sich US-Komiker Bill Cosby (77), etwas zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen wegen sexuellen Missbrauchs zu sagen. In einem Interview mit dem US-Radiosender NPR ging er am Freitag auf Fragen dazu nicht ein, sondern reagierte nur mit einem stummen Kopfschütteln. Nun bekommt der Star der TV-Serie "Die Bill Cosby Show" (1984-1992) die Konsequenzen zu spüren. Zunächst wurde ein für heute, Mittwoch, geplanter TV-Auftritt Cosbys in der "Late Show" von David Letterman abgesagt. Der öffentliche Druck auf Medien, sich von Cosby zu distanzieren, seigt.
Dennoch hielt der US-Streaming-Dienst Netflix zunächst an seinen Plänen fest, am 28. 11. (dem Tag nach Thanksgiving) das neue Stand-Up-Comedy-Special "Bill Cosby 77" on Air zu bringen. Mittlerweile hat sich die Diskussion aber weiter gedreht: Am Montag wurden neue Anschuldigungen gegen Cosby erhoben. Am Mittwoch wurde bekannt, dass Netflix die Ausstrahlung des Cosby-Specials nun zumindest vorerst verschoben hat. Auch NBC steht unter Druck - der Sender hat eine Comedy-Serie mit Cosby in Arbeit.
Drei neue Missbrauchsvorwürfe sorgten zuletzt für Aufsehen: Eine Journalistin behauptet, Cosby habe sie 1969 als damals 19-Jährige vergewaltigt. Zuvor hatte eine Frau in einem offenen Brief ähnliche Anschuldigungen gegen den Entertainer vorgebracht - sie sei zum Zeitpunkt der Tat erst 17 gewesen. Und auch das frühere Model Janice Dickinson hat Cosby öffentlich des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Laut US-Medien gab es über Jahre hinweg derartige Vorwürfe gegen Cosby. (i. w.)