Hörspiel des Jahres 2014: „Die letzten Tage der Menschheit“

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Erwin Steinhauers Kraus-Bearbeitung wurde von den Ö1-Hörern ausgezeichnet. Petra Morzé ist Schauspielerin des Jahres. Der Kritikerpreis geht an Falkner.

Die Hörerinnen und Hörer von Ö1 haben gewählt: Ihr Hörspiel des Jahres ist die zweiteilige Adaption des Dramas „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus, wie der ORF-Sender am Freitagabend bei einer Gala im Radiokulturhaus des Funkhauses bekannt gab. In dieser Produktion verkörpert Erwin Steinhauer sämtliche Stimmen. Die Musik, ein wesentlicher Teil des Hörspiels, stammt von Georg Graf, Joe Pinkl, Pamelia Stickney und Peter Rosmanith. Die am Theater als weithin unspielbar geltende Tragödie in fünf Akten mit Vorspiel und Epilog ist für Steinhauer „das nationale Drama der Österreicher“.
22 Werke standen diesmal zur Wahl. Zweiter wurde eine Adaption von Oskar Panizzas „Das Liebeskonzil“, Regie: Peter Kaizar. Schauspieler Wolfram Berger hat dieses 120 Jahre alte Skandalstück gestaltet. Begleitet vom Geigenvirtuosen Toni Burger spielt Berger sämtliche Rollen der Revue selbst.

Der dritte Platz ging an „Neunzig Minuten. Das Attentat in Sarajevo“, Regie: Götz Fritsch. Der Autor Fritz Schindlecker setzt sich mit dem Attentat auf Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Frau, Sophie, auseinander.
Als Schauspielerin des Jahres wurde Petra Morzé geehrt. Die gebürtige Klagenfurterin spielte nach ihrer Ausbildung in Graz am dortigen Schauspielhaus, wechselte dann an das Theater in der Josefstadt und schließlich an das Wiener Burgtheater. Zu sehen ist sie außerdem in Kinofilmen und im TV.

Wiederholung diesen Samstag

Erst zum achten Mal gibt es den Hörspielpreis der Kritik für das „künstlerisch anspruchsvollste und ansprechendste“ Werk. Es gewann diesmal die Produktion „Manifest 44. Der schwarze Trauerzug, Amsel, Drossel, Fink und Star, der Rabe, der Rabe, der Uhu, der Uhu“, von Falkner. Die in Oberösterreich geborene Autorin, die auch Regie geführt hat, entwirft darin das Bild einer totalitären Gesellschaft.
„Die letzten Tage der Menschheit I“ wird von Ö1 am 28. 2. um 14 Uhr erneut ausgestrahlt, Falkners „Manifest 44“ im „Hörspielstudio“ am 3. 3. ab 21 Uhr. (red)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.02.2015)

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