"Krone" und "Österreich" zeigen "falschen" Copiloten

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Die beiden Boulevardzeitungen veröffentlichten am Freitag ein Foto eines am Airbus-320-Absturz unbeteiligten Schweizers, den sie für den Copiloten halten. Im Internet ist die Empörung groß.

"Todesflug: Es war Mord" titelt die Tageszeitung "Österreich" am Freitag. Die "Krone" macht mit folgender Schlagzeile auf: "Copilot flog absichtlich in den Tod!". Gemeinsam verwenden beide Boulevardblätter ein Foto eines jungen Mannes mit Baseballmütze, den sie für den Copiloten der Airbus-Maschine halten. Tatsächlich handelt es sich nicht um den Deutschen Andreas L., sondern um den Schweizer Andreas G.

Das ist übrigens Andreas G. aus Bern. Von Twitter & Medien ist er zu Andreas L. gemacht worden.http://t.co/7kfdENS40tpic.twitter.com/uBNEbdgJKT

— Lars Wienand (@LarsWienand) March 26, 2015Das berichtet der Medien-kritische Blog "Kobuk", der beide Titelseiten am Freitag gegenüber gestellt hat.

Es musste ja so kommen. #Krone und #Österreich präsentieren heute einen völlig unbeteiligten Menschen aus dem Internet...

Posted by Kobuk on Thursday, 26 March 2015Anwältin: "Medienrechtlicher Supergau"

Die Medienrechtsanwältin Maria Windhager sprach am Freitag gegenüber der APA von einem "medienrechtlichen Supergau". Das sei ein "ganz ganz böser und persönlicher Eingriff, der für den Betroffenen grauenhaft sein muss". Windhager weiters: "Medien und der Boulevard stürzen sich immer wieder auf Fotos und veröffentlichen diese vorschnell ohne sorgfältige Prüfung. Das ist ein Problem".

Empörung in sozialen Medien

Im Internet ist die Empörung groß, zumal der unbescholtene Andreas G. noch dazu unverpixelt auf der Titelseite abgebildet wurde:

Unglaublich: #Krone und #Österreich bringen unverpixeltes Bild von Unschuldigem #Germanwingshttps://t.co/j7gW40mCCl via @der_gregor

— Daniela Kraus (@Frau_Kraus) March 27, 2015Apropos "Qualitätsmedium": #Krone und #Österreich bringen unverpixeltes Bild von Unschuldigem als Mörder. https://t.co/8giVVdNx8W

— Gregor (@Der_Gregor) March 27, 2015Der Presserat wird sich mit den Fotos beschäftigen, sowohl mit den Abbildungen des echten Andreas L. als auch mit den Bildern von Andreas G.

(Red./Apa)

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