Runde zwei für die Journalismustage

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Nach der positiven Resonanz im Vorjahr veranstalten Josef Barth und sein Team auch heuer die praxisnahe Medienkonferenz, die um eine zweite Bühne erweitert wird. Am 9. und 10. April wird über "Verantwortung" diskutiert.

Vom Journalismus kommt Josef Barth nicht ganz los. Mehr als fünf Jahre ist es her, dass der heutige Agentur-Teilhaber dem Mediengeschäft als Schreiber und Rechercheur u.a. für das "Profil" den Rücken zugekehrt hat. Gemeinsam mit Yussi Pick leitet er seit 2010 die nach ihnen benannte Agentur für Online Public Affairs und Campaigning. Daneben gründete Barth die Bürgerrechts-NGO Forum Informationsfreiheit, die sich für die Einführung des Transparenzgesetzes in Österreich stark macht. Sein Interesse für den "alten" Beruf und die Kenntnisse der Medienbranche kann Barth klarerweise auch in seinem aktuellen Aufgabengebiet gut brauchen. Trotzdem wollte er 2014 wieder ein bisschen detaillierter in die Materie eintauchen und stellte mit einem kleinen Team die Medienkonferenz "Journalismustage" auf die Beine.

Auch wenn manch arrivierte Vertreter der Medienbranche unken, eine weitere Tagung, bei der sich die Branche selbst bespiegelt, brauche es wirklich nicht, stieß die erste Auflage im Vorjahr auf durchwegs positive Resonanz. Auch weil die Journalismustage zumindest versuchen, einiges anders als die anderen Branchenveranstaltungen zu machen. Es soll nicht gejammert werden, vor allem nicht über die viel zitierte Krise der Branche, und die Debatten sollen vor allem jungen Journalisten Raum geben und Ideen für ihren Berufsalltag ebenso.

In einer Woche gehen die Journalismustage in die zweite Runde. Das Thema der Konferenz am 9. (Kickoff-Abend im Presseclub Concordia) und 10. April (Arena 21, MuseumsQuartier) lautet diesmal "Verantwortung wahrnehmen - Verantwortung einfordern". Schon in der Eröffnungs-Keynote wird ein bisschen über den österreichischen Medientellerand hinaus geblickt. Dunja Mijatovic, Beauftragte für Medienfreiheit der OSCE, wird über die Herausforderungen von Journalisten in aller Welt und die Einschränkung der Medienfreiheit sprechen. Im Anschluss wird sie mit ORF-Moderatorin Cornelia Vospernik und der freien Journalistin Petra Ramsauer diskutieren. Ein rein weibliches Eröffnungspanel, auch das ist anders als bei üblichen Medientagungen.

Lügenpresse, oder?

Auf die Schlagworte Lügenpresse und Sensationsgier, etwa nach dem Absturz der Germanwings-Maschine, wird Eva Weissenberger eingehen - und dabei schildern, wie sie es schaffen will, dass Leser dem Boulevardmagazin "News", das sie gerade übernommen hat, künftig wieder vertrauen. Der deutsche Blogger Richard Gutjahr spricht mit Vertretern von Vice und NZZ.at über neue Medienformen. "Profil"-Journalistin Ulla Kramar-Schmid mit Hypo-Kommisions-Leiterin Irmgard Griss und ATV-Moderator Martin Thür darüber, ob die Medien ihre Rolle als Kontrollinstanz der Politik ausreichend ausfüllen.
Amar Rajković vom Magazin  "Das Biber" debattiert u.a. mit "Profil"-Autorin Edith Meinhart und Ö1-Journalistin Tanja Malle über die Darstellung von Migranten in Medien.

Die Journalismustage sind deutlich gewachsen, es gibt nämlich eine kleinere Sidestage, auf der Journalisten und Blogger, wie Olivera Stajic, Chefin vom Dienst bei derstandard.at, Thomas Cik, Chef des Villachbüros der "Kleinen Zeitung", Dieter Zirnig von Neuwal u.v.a. über ihre Erfahrungen aus dem Alltag sprechen.

Die Tickets kosten 39 oder 49 Euro (für Kurzentschlossene vor Ort).

Details und Informationen zur Anmeldung gibt es hier: Journalismustage.

(red.)

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