"Charlie Hebdo"-Zeichner: Keine Mohammed-Karikaturen mehr

Satirical French magazine Charlie Hebdo cartoonist Luz holds a copy of their next issue during a news conference in Paris
Satirical French magazine Charlie Hebdo cartoonist Luz holds a copy of their next issue during a news conference in Paris(c) REUTERS (PHILIPPE WOJAZER)
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Karikaturist Luz ist des Propheten "überdrüssig". Die Karikaturen Mohammeds hatten die Islamisten zu ihrem blutigen Anschlag auf die Satirezeitung motiviert.

Der bekannte "Charlie Hebdo"-Zeichner Luz will künftig keine Karikaturen des Propheten Mohammed mehr anfertigen. "Ich werde die Persönlichkeit Mohammed nicht mehr zeichnen, sie interessiert mich nicht mehr", sagte der Mitarbeiter der französischen Satirezeitung dem Magazin "Les Inrockuptibles" vom Mittwoch. "Ich bin ihrer überdrüssig, wie bei (Ex-Staatschef Nicolas) Sarkozy.

Luz hatte unter anderem eine Woche nach dem islamistischen Anschlag auf die "Charlie Hebdo"-Redaktion mit zwölf Toten die Titelseite einer neuen Ausgabe der Satirezeitung gestaltet. Zu sehen war ein weinender Mohammed, der ein Schild mit der weltweit bekannten Solidaritätsbekundung "Je suis Charlie" ("Ich bin Charlie") in den Händen hält. Die Überschrift der Ausgabe lautete "Alles ist vergeben".

Der neuerliche Abdruck einer Mohammed-Karikatur hatte zu teils gewaltsamen Protesten von Muslimen in mehreren Ländern geführt.

Anschlag auf ''Charlie Hebdo''

Zwei schwerbewaffnete Islamisten hatten am 7. Januar die Redaktionsräume der für ihre Mohammed-Karikaturen bekannten Satirezeitung gestürmt und insgesamt zwölf Menschen erschossen. Unter den Opfern waren "Charlie Hebdo"-Chef Charb sowie die berühmten Karikaturisten Cabu, Wolinski, Tignous und Honoré.

In den folgenden Tagen tötete ein islamistischer Komplize zunächst eine Polizistin und dann bei einer Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt vier Juden. Die drei Islamisten wurden bei Polizeieinsätzen schließlich erschossen.

Die Attentatserie löste weltweit Entsetzen und Bestürzung und eine Welle der Solidarität mit Frankreich und "Charlie Hebdo" aus.

(APA/AFP)

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