Moldau entzieht russischem Staatssender die Lizenz

"Rossija 24" darf wegen "voreingenommener Berichterstattung" zur Ukraine nicht mehr senden.

Wegen "voreingenommener Berichterstattung" im Ukraine-Konflikt darf der russische TV-Kanal Rossija 24 nicht mehr in der Ex-Sowjetrepublik Moldau senden. "Der Kanal informiert nicht, sondern betreibt Propaganda", kritisierte die Medienaufsicht in der Hauptstadt Chisinau Berichten zufolge am Mittwoch. Weitere russische Sender wurden nach einer Programmkontrolle mit Geldstrafen belegt.

Moldau strebt einen EU-Beitritt an. Eine große russischsprachige Minderheit orientiert sich aber an Moskau und informiert sich in russischen Medien. Bereits 2014 hatten die Behörden des Nachbarlandes von EU-Mitglied Rumänien Rossija 24 aus demselben Grund für ein halbes Jahr die Sendelizenz entzogen. Seitdem habe sich die Qualität des Programms aber verschlechtert, betonte die Medienaufsicht.

Der aktuelle Konflikt in der Ostukraine weckte in Moldau Erinnerungen an die eigene Geschichte: 1990 spaltete sich das an der Grenze zur Ukraine gelegene Transnistrien im Zuge der Auflösung der Sowjetunion ab. Seit mehr als 20 Jahren sind dort russische Truppen stationiert.

(APA/dpa/AFP)

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