Bertelsmann schreibt rote Zahlen

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Die Krise belastet Europas größter Medienkonzern: Bertelsmann verzeichnet im ersten Quartal 78 Millionen Euro Verlust. Das Unternehmen will mit strikter Kostendisziplin gegensteuern - auch bei den Mitarbeitern.

Der größte europäische Medienkonzern Bertelsmann ist wegen der Konjunkturkrise in die roten Zahlen gerutscht. Für das erste Quartal wies der Medienriese unter dem Strich einen Verlust von 78 Millionen Euro aus. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte er noch einen Gewinn von 35 Mio. Euro erzielt. Der Umsatz verringerte sich um mehr als 6 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro, teilte der Konzern am Dienstag mit.

Ausschlaggebend für den Umsatz und Ergebnisrückgang war nach Angaben des Unternehmens die Werbe- und Konsumzurückhaltung infolge der globalen Wirtschaftskrise.

Weihnachtsgeld streichen?

Bertelsmann will nun mit strikter Kostendisziplin gegensteuern, um die Auswirkungen der Krise auf das Geschäft zu minimieren. Vorstandsvorsitzender Hartmut Ostrowski hat dem Medienkonzern angesichts der Wirtschaftskrise das größte Sparprogramm der Unternehmensgeschichte verordnet. Es sollen mehrere hundert Millionen Euro eingespart werden, sagte Ostrowski der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sagte. Dies betreffe Programmkosten in der Fernsehsparte RTL Group genauso wie die Preispolitik beim Buchverlag Random House.

Auch bei den Personalkosten, etwa in der Druck- und Dienstleistungssparte Arvato, will Ostrowski sparen. Er nannte etwa den vorübergehenden Verzicht auf Urlaubs- oder Weihnachtsgeld sowie verlängerte Arbeitszeiten als mögliche Instrumente. Es gebe aber bei Bertelsmann dafür kein groß angelegtes Programm. Positive Impulse erwartet der Konzern aus dem Servicegeschäft, das eine steigende Nachfrage nach Outsourcing-Dienstleistungen verzeichnet.

Auch für das Gesamtjahr rechnet Bertelsmann mit einem Rückgang beim Umsatz und beim operativen Ergebnis. Das Ausmaß der Veränderungen werde dabei von Stärke und Dauer der konjunkturellen Schwächephase abhängen.

(Ag.)

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