Emmy-Nominierungen: Gute Chancen für "Mad Men"

´Mad Men´ stars John Slattery, Christina Hendricks and Jon Hamm take part in a donation ceremony at the Smithsonian National Museum of American History in Washington
´Mad Men´ stars John Slattery, Christina Hendricks and Jon Hamm take part in a donation ceremony at the Smithsonian National Museum of American History in Washington(c) REUTERS (� Kevin Lamarque / Reuters)
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Zwar wurde "Game of Thrones" öfter nominiert, doch könnte "Mad Men" mit der letzten Staffel in den wichtigsten Kategorien abräumen.

Die Abschlussstaffel von "Mad Men" und die Debütfolgen von "Transparent" sind unter den Favoriten für die 67. Emmy-Verleihung am 20. September in Los Angeles. Wie die Netflix-Politserie "House of Cards" haben sie je elf Nominierungen für den wichtigsten Fernsehpreis erhalten, bei dem auch Miniserien, TV-Filme und Shows ausgezeichnet werden.

Die vom Kabelsender AMC ausgestrahlte Werbeagentur-Serie "Mad Men" kommt für ihre siebente und letzte Staffel u.a. auf Nominierungen als beste Dramaserie sowie für die beiden Hauptdarsteller Elisabeth Moss und Jon Hamm.

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Letzterer ist damit zum achten Mal für seine düstere Darstellung des 60er-Jahre-Werbemanns Don Draper nominiert, hat bisher jedoch nie gewonnen. Heuer steht er unter anderem Kevin Spacey als manipulativer Politiker in "House of Cards" gegenüber.

In der Comedy-Kategorie kann sich die Amazon-Webserie "Transparent" unter anderem Hoffnungen auf Auszeichnungen als beste Comedy-Serie sowie für Jeffrey Tambor als bester Hauptdarsteller machen. Die Rolle einer Transsexuellen hatte dem 71-Jährigen vor wenigen Monaten auch seinen ersten Golden Globe eingebracht.

"American Horror Story" kam bei der Bekanntgabe der möglichen Emmy-Sieger auf 19 Nominierungen in den Kategorien für Miniserien. Die vierteilige Romanverfilmung "Olive Kitteridge" steht 13 Mal auf der Liste möglicher Gewinner.

"Game of Thrones" mit 24 Nominierungen

Ginge es nur um Zahlen, dann läge die Fantasy-Serie "Game of Thrones" vorne: 24 Preischancen hat die HBO-Serie, darunter in der Kategorie herausragender Dramaserien. Doch die Konkurrenz ist groß, und Beobachter räumen der aufwendigen Produktion vor allem Chancen in Nebenkategorien wie Make-Up und Kameraführung ein.

126 Nennungen: Neuer Rekord für HBO

HBO hat so oder so Grund zum Jubeln, sind insgesamt 126 Nennungen für den US-Kabelanbieter laut "Variety" doch ein neuer Rekord für einen Sender. Schlechter sieht es für die vier großen terrestrischen Sender ABC, NBC, CBS und Fox aus.

"Für sie erwiesen sich die diesjährigen Nominierungen wieder einmal als Enttäuschung", kommentierte die "New York Times". Seit 2011 war keine Serie dieser Sender mehr in der Kategorie bestes Drama nominiert.

Siegeszug der Online-Anbieter

Nichtsdestotrotz ist die 67. Auflage der Emmys erneut ein Schritt nach vorn für die Produzenten von nur über das Internet empfangbare Serien: Amazon Instant Video kommt auf zwölf Nominierungen. Platzhirsch Netflix ist sogar mit 34 Nennungen dabei, davon sieben für die von NBC abgelehnte neue Comedy "Unbreakable Kimmy Schmidt" sowie vier für die Gefängnis-Serie "Orange is the New Black", die heuer in der Drama-, statt in der Comedy-Sparte an den Start geht.

Newcomer schneiden gut ab, machen doch mehr als die Hälfte der Hauptdarsteller-Kategorien erstmalige Nominierte oder Darsteller aus neuen Serien aus. So freuen sich etwa der aufstrebende Comedy-Star Amy Schumer (Sketch-Show "Inside Amy Schumer") und Schauspielerin Tatiana Maslany ("Oprhan Black") über erstmalige Nominierungen. Schauspielveteranin Lily Tomlin verbucht indes ihre bereits 22. Emmy-Nominierung - jedoch die erste für ihre Darstellung in der Netflix-Komödie "Grace and Frankie" an der Seite von Jane Fonda.

"Big Bang Theory": "Sheldon" nicht nominiert

Zu den Verlierern zählt die populäre Sitcom "The Big Bang Theory". Hauptdarsteller Jim Parsons, der in der Serie den Physiker Sheldon Cooper spielt, hat für diese Rolle schon vier Mal den Emmy gewonnen, ist dieses Jahr aber nicht einmal nominiert. Auch als beste Comedyserie ist die auf ORF eins laufende Reihe erstmals seit 2010 nicht im Rennen.

Dennoch zeigten sich Kritiker mit der Auswahl zufrieden. Anders als die allzu absehbaren Nominierungslisten früherer Jahre sei die diesjährige Selektion "lobenswert", schreibt der "Hollywood Reporter". "Es sind Nominierungen, die gut überlegt daherkommen - und den Zeitgeist widerspiegeln."

Auch in punkto Diversität gibt es von vielen Seiten Anerkennung, sind mit Taraji P. Henson ("Empire") und Viola Davis ("How To Get Away With Murder") doch erstmals zwei Afroamerikanerinnen als beste Hauptdarstellerinnen in einer Drama-Serie nominiert. "Keine hat jemals gewonnen, also könnte dies das Jahr werden, in dem sich das ändert", so Cynthia Littleton von "Variety". Anfang des Jahres hatte die ausschließlich weiße Nominierungsliste bei den Oscars für Aufsehen gesorgt.

Emmy

Die Emmy-Verleihung geht am 20. September in Los Angeles über die Bühne, moderiert von Stand-Up-Comedian Andy Samberg. Über die Sieger entscheiden die rund 19.000 Mitglieder der Academy for Television Arts & Sciences.

(APA/dpa/Reuters)

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