"Playboy" will keine Nacktfotos mehr zeigen

"Playboy"-Gründer Hugh Hefner soll seinen Segen gegeben haben.EPA
  • Drucken

Die Konkurrenz aus dem Internet zwingt das Magazin zu einem Umdenken - komplett nackte Frauenkörper sollen nicht mehr gezeigt werden.

Eine lächelnde Marilyn Monroe mit tiefem Ausschnitt zierte 1953 das erste Cover des "Playboy". Und auch Ikonen wie Madonna, Sharon Stone und Naomi Campbell hatten einst für das US-amerikanischen Magazin ihre Hüllen fallen lassen, um Männerfantasien zu beflügeln - aber damit soll jetzt Schluss sein. Ab kommenden März werde die berühmte Zeitschrift komplett neu gestaltet, berichtete die "New York Times" am Dienstag.

Es würden dann auch weiterhin sogenannte Playmates des Monats und Frauen in provokativen Posen abgebildet werden, sagte "Playboy"-Chefmanager Scott Flanders. Allerdings solle es keine Aufnahmen mehr geben, auf denen die Frauen komplett nackt seien. Der 89-jährige "Playboy"-Gründer Hugh Hefner habe einem entsprechenden Vorschlag seiner Top-Redakteure zugestimmt, hieß es.

"Der Zwölfjährige in mir ist enttäuscht"

Die Zeiten hätten sich schlicht geändert, sagte Flanders. Grund für den Schritt sei das Internet. Den Kampf darum, unbekleidete Körper abbilden zu dürfen und Nacktheit gesellschaftsfähig zu machen, habe der Playboy schon lange gewonnen. "Heute reicht ein Mausklick, um sich jeden nur vorstellbaren sexuellen Akt im Internet herunterzuladen", so Flanders. Nacktaufnahmen in Zeitschriften seien damit überholt. Nach Schätzungen der Medienorganisation "Alliance for Audited Media" ist die Auflage des Magazins von 5,6 Millionen Exemplaren im Jahr 1975 auf heute 800.000 geschrumpft.

"Der Zwölfjährige in mir ist sehr enttäuscht", sagte Redakteur Cory Jones, der Hefner den Vorschlag zur Umgestaltung unterbreitet hatte. "Aber es ist die richtige Entscheidung." Mit dem neuen Konzept konkurriert das Magazin nun auch um eine andere Zielgruppe - vor allem junge Städter sollen angesprochen werden. Die zentrale Frage, meint Flanders, sei daher: "Was bleibt, wenn man die Nackheit weglässt?"

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.