„Es wird die Zeitung von morgen sein“

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Woche des Zeitungslesens: Im Café Prückl diskutierten Chefredakteure die Zeitung der Zukunft.

Wien. „Ich glaube“, sagte „Kleine Zeitung Kärnten“-Chefredakteurin Antonia Gössinger, „dass die Zeitung von morgen die Zeitung von morgen sein wird.“ Künftig würde noch weniger nacherzählt, „was heute passiert ist, sie muss in den Tag hineinwirken“.

Wie die Zeitung der Zukunft aussehen könnte, das diskutierte eine Runde von (stellvertretenden) Chefredakteuren am Donnerstagabend im Café Prückl – anlässlich der „Woche des Zeitungslesens im Kaffeehaus“. Personalisierung (im Sinn von: Betonung der Autoren) ist eines der Schlagwörter für Julia Ortner von „News“, „Constructive Journalism“ ein anderes: Lösungsansätze zu präsentieren und „den Menschen etwas Positives mitzugeben“. An die „Autorenzeitung“ glaubt auch Andreas Koller von den „Salzburger Nachrichten“: „Für mich kann ein Kommentator der Grund sein, eine Zeitung zu kaufen.“ Auch die Schwierigkeiten des Zeitungsmachens kamen zur Sprache. Man müsse Menschen, die den ganzen Tag online sind, ebenso erreichen wie jene, „die uns noch Briefe schreiben“, schilderte Helmut Brandstätter („Kurier“).

Dazu komme der Vorwurf eines „Verschwiegenheitskartells“ angesichts von (oft falschen) Gerüchten, die sich via Social Media rasend schnell verbreiten. An Papier, meinte „Presse“-Chef Rainer Nowak, sei die Zeitung jedenfalls nicht gebunden: „Sie erscheint überall.“ Und der Leser entscheide nach Bedarf. Kürzlich, erzählte Gössinger, habe die „Kleine Zeitung“ ein Interview mit einer 94-jährigen Abonnentin geführt. Ihre Sehkraft, erzählte diese, lasse jetzt langsam nach: „Jetzt werd ich mir ein iPad kaufen müssen.“ (tes)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.01.2016)

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