ORF-Stiftungsrat: FPÖ will Margit Hauft austauschen

Oberösterreichs bürgerliche Rätin soll einem FPÖ-Vertreter weichen.

Dass sie gehen soll, hat Oberösterreichs ORF-Stiftungsrätin, Margit Hauft, erst erfahren, als die „OÖ Nachrichten“ bei ihr recherchierten. Seit 2001 ist die Religionspädagogin und ehemalige Vorsitzende der Katholischen Aktion die Vertreterin des Landes im Stiftungsrat. Noch bevor das Gremium im August den ORF-Generaldirektor bestellt, soll Hauft aber von der neuen schwarz-blauen Landesregierung ausgetauscht werden. ÖVP-Landeshauptmann Josef Pühringer bestätigte am Montag, dass der Koalitionspartner FPÖ „in dieser Position eine Veränderung wünscht“. Die Verhandlungen würden in den kommenden Monaten geführt.

Die FPÖ hat laut „OÖN“ mit der Bürgerlichen Hauft wenig Freude, sie gelte auch manchen in der ÖVP als „schwer lenkbar“. Sollte Hauft durch einen FPÖ-Vertreter ersetzt werden, würde die ÖVP ihre hauchdünne Mehrheit im 35-köpfigen Stiftungsrat wieder verlieren. Derzeit werden dort dem ÖVP-„Freundeskreis“ 14 Stiftungsräte zugerechnet, dem der SPÖ 13 – bei der ORF-Wahl braucht der Sieger eine einfache Mehrheit, also mindestens 18 Stimmen.

Hauft selbst sagte der APA, sie habe von sich aus keine Rückzugspläne: „Für mich ist das dann klar, wenn mich der Herr Landeshauptmann anruft.“ Das sei aber bisher nicht geschehen. Es gebe allerdings Gerüchte, wonach jemand aus dem freiheitlichen Lager – offenbar ein Mann – bereits in den Startlöchern scharre. „Pikant, wenn es jemand parteigebundener ist“, findet Hauft, denn für sie sei es immer wichtig gewesen, von „der Landesregierung“ entsandt worden zu sein. Dass man sie für „schwer lenkbar“ halte, empfinde sie als Kompliment. (APA/i. w.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.02.2016)

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