Etappensieg im Kampf ums Funkhaus

PRESSEGESPR�CH IG FUNKHAUS: ROBOL / RUBEY / SCHLAGER / RESETARITS / MARKOVICS / RUISS / ROBOL
PRESSEGESPR�CH IG FUNKHAUS: ROBOL / RUBEY / SCHLAGER / RESETARITS / MARKOVICS / RUISS / ROBOL(c) APA/HERBERT NEUBAUER
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Darunter ist auch die IG Funkhaus Wien, ein gemeinnütziger Betreiber mit kulturpolitischen Interessen.

„Vor zwei Jahren habe ich zum ersten Mal gehört, die Sache mit dem Funkhaus-Verkauf sei sowieso schon ,gegessen‘ – typisch österreichisch. Jetzt sitzen wir trotzdem da“, freute sich Schauspieler und Funkhaus-Aktivist Karl Markovics. Er ist Teil der Interessengemeinschaft Funkhaus Wien GmbH (IGFW), die seit Monaten dafür mobil macht, dass der ORF seine Radiosender FM4 und Ö1 nicht auf den Küniglberg absiedelt – und die dem ORF am Montag ein verbindliches Angebot für den Kauf des Funkhauses unterbreitet hat. Am Mittwoch hat der ORF dann bekannt gegeben, mit neun Interessenten zu verhandeln – darunter ist auch die IGFW. Ein Etappensieg für die Interessengemeinschaft, die breite Unterstützung im Kulturbereich und mehrere Tausend Mitglieder hat.

„Wir sind gemeinnützig und nicht profitorientiert, daher können wir anders kalkulieren – und wir sind extrem flexibel, um auf die Bedürfnisse des ORF einzugehen“, sagte IGFW-Geschäftsführer Christoph Robol bei einem Pressegespräch, zu dem neben Markovics auch Gerhard Ruiss (IG Autoren), Musiker Willi Resetarits, Schauspieler Manuel Rubey und Rapper Skero gekommen waren.

„Keine Luxuslofts“ im Funkhaus

Dabei wurde der ORF nur leise kritisiert, das Funkhaus verteidigt (z. B. als „letzte Bastion gegen Vereinfachung und Verdummung“, © Rubey). „Wir wollen nicht aggressiv auftreten“, sagte Robol. Vielmehr wolle man „mit dem ORF gemeinsam etwas entwickeln“. Das Funkhaus habe „ein unglaublich positives Potenzial“, man wolle Kultur- und universitäre Bildungseinrichtungen unterbringen, auf den etwa 1000 Quadratmetern bebaubarer Fläche auch Wohnraum schaffen („aber keine Luxuslofts“). Und: Die IGFW will dem ORF die Chance offenlassen, mit den Radios zu bleiben, falls er die Übersiedlungspläne aufgibt. „Natürlich funktioniert das Konzept auch ohne die Radios – das ist aber nicht unser primäres Ziel.“

Das Eigenkapital für das Projekt soll mittels Crowdfunding aufgetrieben werden. Auf ihrer Website www.ig-funkhauswien.at verkauft die IGFW Bausteine, mit denen man eine Beteiligung am Funkhaus erwerben kann.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.03.2016)

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