Servus TV versucht Neuanfang mit altem Wegbegleiter

Ferdinand Wegscheider übernimmt von Martin Blank, Matthias Hartmann wechselt Red-Bull-intern.

Personalveränderungen beim Salzburger Privatsender Servus TV sind in der Regel auch für die Belegschaft überraschend. Nur wenige der 240 Mitarbeiter wussten, dass der bisherige General-Manager, Martin Blank, das Haus verlassen würde, bevor der Sender dies am Montag nach einem Onlinebericht des Wochenmagazins „News“ in einer Aussendung mitteilte. Blank kam von Puls4 und war sechs Jahre im Amt, nun folgt ihm „mit sofortiger Wirkung“ der bisherige Informationschef, Ferdinand Wegscheider, nach. Beobachter halten es für möglich, dass Servus-TV-Eigentümer und Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz mit der schleppenden Entwicklung der Reichweite des Fernsehsenders (1,5 Prozent Marktanteil im März) nicht zufrieden ist und deswegen einen Chefwechsel durchgeführt hat.

Allerdings ist der neue Geschäftsführer Wegscheider nicht unumstritten. Sein wöchentliches Kommentarformat „Der Wegscheider“ sorgte für einige Diskussionen, ihm wurden rechtspopulistische und FPÖ-nahe Meinungsmache vorgeworfen. Er hat jedoch Erfahrung als Senderchef, er gründete 1995 den ersten Salzburger Privatsender, Salzburg TV, aus dem 2009 Servus TV hervorging. 2014 kam Wegscheider als Informationschef zu Servus, nun wird er der für das Programm verantwortliche Senderchef.

Die kaufmännische Leitung übernimmt Harad Maier. Auch Matthias Hartmann, Ex-Burgtheater-Direktor und seit 2014 künstlerischer Leiter des Senders, verlässt Servus TV. Er wird sich künftig um die Entwicklung neuer Formate des relativ jungen Senders Red Bull TV kümmern, hieß es in der Aussendung. (awa)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.04.2016)

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