TV-Moderator "Joki" Kirschner ist 84-jährig gestorben

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Er entwarf die Sendungen "Wünsch Dir was" und "Tritsch Tratsch" und schrieb zahlreiche Ratgeberbücher.

„Geld macht glücklich, wenn man rechtzeitig darauf schaut, dass man's hat, wenn man's braucht.“ Dieser Spruch aus einem Werbespot für Raiffeisen ist längst zur Volksweisheit geworden. Gesprochen hat ihn damals, 1988, der Fernsehmoderator Josef „Joki“ Kirschner, der schon ab den Sechzigerjahren die Kunst der kleinen, ganz und nicht überraschenden Lebensweisheiten in einer Menge von Lebenshilfe- und Ratgeberbüchern verpackt hat, mit Titeln, die für dieses Genre mustergültig werden sollten: „Manipulieren – aber richtig“ hieß das erste, „Die Kunst, ein Egoist zu sein“ wurde ein Hit, es folgten „Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner“, „Die 100 Schritte zum Glücklichsein“, „Das Egoisten-Training“, „Die Egoisten-Bibel“ und so weiter.

Kirschner, geboren 1931 in Linz, war ein klassischer Aufsteiger der Nachkriegszeit. Er begann am Hochofen der Voest, wurde erst Lagerverwalter, dann Dolmetsch bei der US-Besatzungsmacht. Als Journalist arbeitete er u. a. beim „Express“. Mit seinem Redaktionskollegen Dieter Böttger entwarf er 1969 das Konzept für die ZDF-Quizshow „Wünsch Dir was“. 1979 folgte die ORF-Sendung „Tritsch Tratsch“, die er mit Böttger und Felix Dvorak konzipierte und selbst moderierte, mit dem „Ladlspiel“ und dem Tritsch-Tratsch-Mädchen. Als solches erwarb sich Vera Russwurm ersten Ruhm.

Seine Menschenkenntnis verwertete Josef „Joki“ Kirschner auch als Berater von Managern und Sportlern. Am Samstag ist er in seinem Haus im burgenländischen Oberdorf gestorben. [ APA]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.04.2016)

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