Medienminister Drozda geht davon aus, dass der amtierende Generaldirektor Alexander Wrabetz die Mehrheit bei der ORF-Wahl erreicht.
Die SPÖ will an der Alleingeschäftsführung im ORF festhalten. Dies erklärte Medienminister Thomas Drozda (SPÖ) in einem Massen-Interview mit mehreren Medien. Zugleich signalisierte Drozda Unterstützung für die Wiederbestellung des von der SPÖ favorisierenden amtierenden ORF-Generaldirektors Alexander Wrabetz.
"Ich gehe davon aus, dass er die Unterstützung der Mehrzahl der Stiftungsräte haben wird. Ich glaube, dass jemand, der in dieser Funktion zehn Jahre Erfahrung hat - und davor einige Jahre als Kaufmännischer Direktor tätig war - hoch qualifiziert ist und daher für die Wiederwahl gute Chancen hat", so Drozda in Richtung Wrabetz.
Führungsstruktur soll bleiben wie sie ist
An der im ORF-Gesetz geregelten Alleingeschäftsführung im ORF will der Medienminister jedenfalls nicht rütteln: "Ich finde eine Führungsstruktur, in der klar ist, dass es am Ende eine Person gibt, die entscheidet, jedenfalls besser als eine, in der sich vier Personen im Abtausch überlegen, wie sie ihre Projekte durchbringen, indem sie etwas durchwinken oder verhindern."
Für ein Abgehen von der Alleingeschäftsführung hin zu kollegialen Entscheidungen im Zuge einer Geschäftsordnung für die ORF-Führung sprach sich zuletzt Wrabetz' Gegenkandidat Richard Grasl aus.
Presseförderung statt Inseratenbudgets
Im Herbst will Drozda das Thema Medienförderung angehen. Im September möchte er dazu eine Enquete einberufen. Der Medienminister hielte es demnach für richtig, "Inseratenbudgets tendenziell zu reduzieren und mit dem Geld etwa eine bessere Presseförderung zu machen". Der Medienminister tätigte seine Aussagen in einem gemeinsamen Interview mit den Tageszeitungen "Kurier" und "Der Standard", den Branchenzeitschriften "Horizont" und "Der österreichische Journalist" sowie der Online-Recherche-Plattform Dossier.
(APA)