Wrabetz: Social Media-Präsenz des ORF erhöhen

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Ab kommendem Jahr startet ein eigener YouTube-Kanal. Flimmit soll zu einem öffentlich-rechtlichem Angebot weiterentwickelt werden und ORF-Inhalte länger als sieben Tage zugänglich sein.

ORF-Chef Alexander Wrabetz, der sich bei der ORF-Wahl im August wieder um die Funktion des Generaldirektors bewirbt, will den ORF in der nächsten Geschäftsführungsperiode zum Social Media-Haus entwickeln und die Inhalte des öffentlich-rechtlichen Senders auf möglichst vielen Plattformen anbieten. Dies sagte Wrabetz beim Pre-Opening des Werbeplanung-Summit in Wien.

Inhalte sollen länger verfügbar sein

"Wir müssen die Baby-Boomer und die Millennials erreichen", so Wrabetz. Dafür brauche es eine gute Kombination aus linearen und nonlinearen Angeboten. "Wir produzieren jedes Jahr tausende Stunden Programm - Information, Kultur, Dokus, Sport. Diese Inhalte stehen sieben Tage in der TVthek, dann sind sie weg. Wenn wir ein Content-Haus für alle Generationen und gesellschaftlichen Gruppen sein wollen, müssen wir die Möglichkeit herstellen, dass unser Content auch nach sieben Tagen oder auch nach Jahren gefunden werden kann. Die Leute haben dafür Gebühren bezahlt, also haben sie auch das Recht, darauf zuzugreifen", erklärte der ORF-General.

Der ORF werde deshalb neue Plattformen forcieren, über die man Inhalte den ORF-Kunden zugänglich macht. Nächstes Jahr wolle man etwa einen eigenen YouTube-Kanal starten. Daneben soll die dem ORF gehörende Streaming-Plattform Flimmit weiterentwickelt werden. Flimmit soll von einem kommerziellen Angebot zu einem öffentlich-rechtlichen Angebot umfunktioniert werden. Programmangebote, die der ORF selbst produziert hat und für die er die Rechte besitzt, sollen dort - anders als bei kommerziellen Anbietern wie Netfllix oder Amazon - künftig ohne Abogebühr abgerufen werden können. "Wir müssen unsere Archive in Zukunft öffnen, damit die Leute Zugang dazu haben", meinte Wrabetz.

"In ein Social Media-Haus verwandeln"

Eine zentrale Rolle in der digitalen Strategie des ORF werde auch das Thema Social Media spielen. "Wir müssen uns in den nächsten Jahren in ein Social Media-Haus verwandeln - nicht die gesamte Organisation, aber große Teile davon, insbesondere ORFeins. Und wir müssen in Communities denken. Wir müssen die Reichweite von ORFeins über eine starke Social Media-Präsenz erhöhen." Von einer "ORFeins-Line Extension", die die physische mit der digitalen Welt verbindet, sprach Wrabetz. Neben dem klassischen TV-Kanal ORFeins brauche es demnach ein nonlineares ORFeins-Angebot, das 24 Stunden mobil und über Social Media abrufbar ist und stark info- und doku-lastig ist, im Bedarfsfall auch mit Live-Info-Strecken. Arbeitstitel dafür: "ORFeins to go".

"Wir brauchen vernünftige Social Media-Applikationen bis hin zu einem ganz neuen Diskurs- und Dialogauftritt mit dem Publikum, eine neue Form des Kundendienstes und der Kommunikation mit der Öffentlichkeit", sagte der ORF-Chef. "Das wird am Ende des Tages auch die TV-Reichweite erhöhen."

(APA)

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