Richard Grasl: Der ORF-Finanzdirektor scheiterte knapp
30.12.2016 um 14:42
Richard Grasl ist derzeit Finanzdirektor des ORF und wollte – mit Unterstützung der ÖVP – neuer Generaldirektor werden. Der gelernte Journalist wurde am 21. Jänner 1973 in St. Pölten geboren und ist in Krems aufgewachsen, wo seine Eltern das Gasthaus zum Goldenen Kreuz führten. Grasl maturierte 1991 und studierte danach in Wien Handelswissenschaften mit dem Spezialgebiet Unternehmensführung und Controlling. 1997 schloss er mit dem Magister-Titel ab. Grasl hat in einer Schweizer Unternehmensberatung sowie bei einem österreichischen Steuerberater in der Wirtschaftsprüfung gearbeitet. Bereits mit 16 Jahren schrieb er für den Sport der Kremser Zeitung seinen ersten journalistischen Artikel.
(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
Mit dem ORF kam Grasl erstmals 1992 im Landesstudio Niederösterreich in Berührung. Nahezu zeitgleich wurde Erwin Pröll niederösterreichischer Landeshauptmann. 1997 wurde Grasl im ORF angestellt, moderierte 1998 sein erstes "Niederösterreich heute" und wurde Chef vom Dienst. Von 1999 bis 2001 wechselte er in die Wiener Zentrale, wo er bei der "Zeit im Bild 2" gemeinsam mit Gerald Gross für die Innenpolitik zuständig war.
(c) APA/Hans Leitner/ORF (Hans Leitner/ORF)
Mit gerade 29 Jahren bestellte die ehemalige ORF-Chefin Monika Lindner Grasl 2002 zum Chefredakteur des Landesstudios Niederösterreich. Dort ist Grasl immer noch bestens vernetzt. Auf seiner Hochzeit in Dürnstein tanzten Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) und andere Honoratioren des Landes an. Im Bild: Grasl (r) mit ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz (Mitte) und Pröll
(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
Grasl hat den Jagdschein, was in dem von Raiffeisen geprägten Bundesland grundsätzlich kein Nachteil ist, übernahm Weinpatenschaften, wurde zum kulinarischen Botschafter des Bundes österreichischer Gastlichkeit gekürt und entspannt abseits von Journalismus und Repräsentationspflichten am Golfplatz.
(c) APA/ERWIN SCHERIAU (ERWIN SCHERIAU)
Kritik gab es hingegen immer wieder an der inhaltlichen Ausrichtung des Landesstudios. "Landeshauptmann-TV" und zu große Nähe zum politischen Übervater Erwin Pröll lauteten die Vorwürfe.
(c) APA/ROBERT JAEGER (ROBERT JAEGER)
Als ORF-Finanzdirektor machte Grasl gute Figur. Für die ÖVP galt er deshalb bald als große Hoffnung für kommende Generaldirektorenwahlen. Am 23. Juni kündigte er seine Kandidatur an. Zuvor hieß es, dass er sich nur bewerben würde, wenn seine Chancen richtig gut stünden. Am Ende unterlag er mit 15 zu 18 Stimmen.
(c) APA/ROBERT JAEGER (ROBERT JAEGER)
Richard Grasl: Der ORF-Finanzdirektor scheiterte knapp
Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.