„Willkommen Österreich“: Kritik an Umgang mit Stefan Petzner

Willkommen �sterreich mit Stermann & Grissemann
Willkommen �sterreich mit Stermann & Grissemann(c) ORF (Hans Leitner)
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Der ehemalige Politiker Stefan Petzner war in die Talksendung von Stermann und Grissemann eingeladen. Dort debattierten die Gastgeber heftig mit ihm.

Die Kabarettisten Christoph Grissemann und Dirk Stermann sind bekannt dafür, sich in ihrer Late-Night-Sendung „Willkommen Österreich“ über Alles und Jeden lustig zu machen. Ihr Umgang mit dem Gast der jüngsten Sendung von Dienstagnacht, dem ehemaligen Politiker und nun Medienberater Stefan Petzner, sorgt nun für Kritik in den sozialen Medien. „Letztklassig, ohne Anspruch auf Niveau“ sei die Interviewführung gewesen, schreibt ein User auf der Facebook-Seite der Sendung. „Kleine Zeitung“-Journalist Michael Jungwith stößt ins gleiche Horn: „Wie Petzner bei Willkommen Österreich vorgeführt wurde, war nicht gut, sondern daneben“, schreibt er auf Twitter. Der „Kurier“ meint, Petzner habe sich in der Sendung als „Prügelknabe“ „öffentlich auspeitschen“ lassen müssen, was nur zur „Selbsterhöhung der vom Moderatorenduo verkörperten Richtigdenker“ gedient habe.

In der Sendung greifen Grissemann und Stermann den Ex-Politiker tatsächlich nicht gerade mit Samthandschuhen an, das zeigte schon die Vorstellung: „Zu Promi-Frauen, die keinen Job haben, sagt man gerne Schmuckdesigner. Bei Männern ist es der Medienberater“, sagte Grissemann. Stermann stelle anschließend fest, dass Petzner weniger braungebrannt sei als erwartet. Dieser konterte: „Lieber braune Farbe im G'sicht, als braune Scheiße im Hirn“ sei sein Credo. Das wiederum wollte Grissemann nicht stehen lassen: Petzner habe doch „braune Scheiße im Hirn“ gehabt, meint er, er habe immerhin vor zehn Jahren „für den ekelhaftesten und niederträchtigsten Anti-Asyl-Wahlkampf gesorgt in Kärnten“.

„Das sagt ein Berufskiller auch!“

Das führte zu einer ideologischen Debatte zwischen dem Moderatoren-Duo und dem Ex-Politiker, der abstreitet, alle seiner Slogans selbst so gemeint zu haben. Es sei „eine Kunst in der Politik, dass man das eigene Mensch-Sein nicht verlernt“, sagt Petzner. Man müsse differenzieren zwischen dem Job und dem Mensch dahinter. Grissemann widersprach: „Das sagt ein Berufskiller auch!“ Ob er sich schäme, fragte Grissemann. Petzner antwortete mit Nein. „Dass Petzner hier sitzt und sagt, er schäme sich nicht, finde ich unerträglich“, sagte Grissemann.

Die beiden debattierten darüber, was nun rechtsextrem sei und was rechtspopulistisch. Wahlkampf sei „Krieg mit anderen Mitteln“, zitierte Petzner einen US-Spin-Doctor. 

„Es geht überhaupt nichts zu weit hier“

Anschließend wurde das Gespräch ruhiger. Warum er gesagt habe, er wolle mit 35 sterben, fragte Grissemann. Oder ob ihm das zu weit gehe, wandte Stermann ein. „Es geht überhaupt nichts zu weit hier“, antwortete Petzner. Die Gastgeber scherzten mit ihrem Gast über Satire, ob Grissemanns Hofer-Persiflage wahlentscheidend sei und woher seine Liebe „zu so abseitigen Turnschuhen“ komme, bevor der zweite Gast, die Schauspielerin Pia Hierzegger kam.

Auch diese bekam ihr Fett ab. Grissemann bezeichnete Hierzegger als „die interessanteste Frau mit dem ang'fressendsten Gesicht im aktuellen Kino“, in den USA sage man dazu auch „resting bitch face“. Ob sie nichts zu lachen habe, weil ihr Lieblingsteam der GAK sei?

Kein Kommentar von Petzner

Petzner selbst scheint der Ton der Debatte in „Willkommen Österreich“ nicht beeindruckt zu haben. "Ich übe mich in stoischer Gelassenheit", schrieb er auf Twitter lediglich.

>> http://willkommen-oesterreich.tv/

(her)

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