„Luke Cage“: Black Power in Serie

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1(c) Myles Aronowitz/Netflix
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Im Spin-Off zu „Jessica Jones“ steht der afroamerikanische Superheld Luke Cage alias Power Man im Fokus. Eine geglückte Serie, auch dank der Musik.

Sind Serien besser für die Erzählung von Superhelden-Geschichten geeignet als Kinofilme? Diese These unterstützen jedenfalls die Marvel-Produktionen von Netflix, „Daredevil“ und „Jessica Jones“. Beide – so unterschiedlich sie auch sind – punkten sowohl auf narrativer Ebene als auch mit mehrschichtigen Protagonisten. Netflix hat angekündigt, beide sowie das „Daredevil“-Spin-Off „Punisher“ fortzusetzen.

Ein weiterer Ableger ist am Freitag auf Netflix gestartet. Im Spin-Off zu „Jessica Jones“ steht der afroamerikanische Superheld Luke Cage alias Power Man (stark: Mike Colter) im Fokus. Der zu Unrecht Verurteilte will sich nach abgesessener Gefängnisstrafe in Harlem ein ruhig-bescheidenes Leben aufbauen: Tagsüber putzt er in einem Barber Shop, abends wäscht er im Nachtclub des zwielichtigen Cornell Stokes (famos: Mahershala Ali; Remy Danton in „House of Cards“) Teller ab.

Wie es sich für einen Superhelden gehört, verfügt Cage über übernatürliche Kräfte. Und wie es üblich ist, versucht er dieses Geheimnis für sich zu behalten. Lediglich der Barber-Shop-Besitzer weiß es und motiviert „Mr. Bulletproof“, diese zu nutzen. Cage blockt zunächst ab. Erst als er von seiner Vergangenheit eingeholt wird, nimmt er sein Schicksal an und wird zum mietbaren Helden Harlems . . .

Luke Cage gehört zu den zentralen afroamerikanischen Figuren im Marvel-Universum. Zur Blaxploitation-Blütezeit in den frühen 1970ern feierte sie ihre Print-Premiere. Die späte Transformation zum Bewegtbild ist geglückt. Und wie. Marvel schafft es erneut, eine atmosphärisch dichte Welt – diesmal nicht in Hell's Kitchen, sondern in Harlem – zu kreieren. Auch dank der Musik: Der geschmeidige Soul-Soundtrack (Charles Bradley! Faith Evans!) verschmilzt geradezu mit dem Visuellen. Eine starke Vorstellung.

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