Warnhinweis gegen Magersucht bei retuschierten Fotos

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Eine Pariser Abgeordnete will künstlich nachbearbeitete Bilder von Models kennzeichnen lassen. Valerie Boyer will sich so gegen die "Anstiftung zur Magersucht" stark machen. Wer sich weigert soll 37500 Euro zahlen.

Im Kampf gegen die Magersucht von jungen Frauen und Mädchen will eine französische Abgeordnete nachbearbeitete Werbefotos in Hochglanzmagazinen mit einem Warnhinweis versehen lassen. "Fotografie, die retuschiert wurde, um das körperliche Erscheinungsbild einer Person zu verändern", soll die Warnung lauten, wie aus einem am Dienstag bekannt gewordenen Gesetzentwurf der konservativen Abgeordneten Valerie Boyer hervorgeht. Wird der Hinweis nicht gedruckt, soll demnach eine Strafe von 37500 Euro fällig werden.

Viele Menschen würden die künstlich perfektionierten Werbebilder "für echt" halten, begründete Boyer ihren Vorschlag. Sie könnten Mädchen und junge Frauen dazu bringen, Vorbildern aus der Mode- und Werbewelt nachzueifern. Deshalb müsse der Warnhinweis auch für Fotos auf Verpackungen oder in politischen Kampagnen gelten.

"Anstiftung zur Magersucht"

Boyer hatte schon im vergangenen Jahr mit einem Gesetzentwurf für Schlagzeilen gesorgt, der "Anstiftung zur Magersucht" erstmals in Europa unter Strafe stellen sollte. Die Nationalversammlung hat den Entwurf angenommen, der Senat als zweite Parlamentskammer hat sich bisher aber noch nicht damit befasst.

(Ag.)

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