Wiener Zeitung: Ablöse "politisch nicht motiviert"

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Archivbild: Andreas Unterberger(c) APA (FLORIAN UNTERBERGER)
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Der Wechsel in der Chefredaktion habe "rein sachliche Gründe". so der Aufsichtsratsvorsitzende, Rudolf Bohmann. Man wolle die Zeitung neu aufstellen: "Dazu braucht es einen jüngeren Kollegen".

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Wiener Zeitung, Rudolf Bohmann, hat Kritik an der Ablöse des Chefredakteurs der Zeitung, Andreas Unterberger, zurückgewiesen. Der Vorgang habe "rein sachliche Gründe" und sei "politisch nicht motiviert", sagte er am Sonntagvormittag.

Andreas Unterberger

Unterberger, geboren am 2. Jänner 1949, war von 1973 bis 2004 für „Die Presse“ tätig. 1980 wurde er Chef vom Dienst, 1982 Ressortleiter der Außenpolitik und schließlich 1995 als Nachfolger von Michael Maier Chefredakteur. Ende 2004 musste er in dieser Funktion für Michael Fleischhacker Platz machen. 2005 löste er Peter Bochskanl als Chefredakteur bei der Wiener Zeitung ab.

Unterbergers Vertrag wäre nur dann automatisch um weitere fünf Jahre verlängert worden, wenn er nicht sechs Monate vor Ablauf des alten Vertrages (April 2010) aufgelöst worden wäre, so Bohmann. Nach Absprache der Geschäftsführung mit dem Aufsichtsrat und dem Herausgeber (das Bundeskanzleramt) sei von dieser vorzeitigen Auflösung nun Gebrauch gemacht worden.

Grund dafür sei, dass man die "300 Jahre alte Zeitung" nun neu aufstellen wolle, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende. "Dazu braucht es einen jüngeren Kollegen". Es müsse nun beispielsweise in elektronische Medien investiert werden. Von einem "Putsch", von dem FPÖ und BZÖ sprachen, könne keine Rede sein.

Der designierte Nachfolger Unterbergers, Reinhard Göweil, sei auch "keine politisch markierte Person", betonte Bohmann. So jemand gehöre auch nicht auf eine derartige Position.

(APA/Red. )

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