World Press Photo 2017: Gewinnerfoto zeigt Attentat in Ankara

World Press Photo Awards 2017 - Spot News - First Prize, Stories -  Burhan Ozbilici, The Associated Press - An Assassination in Turkey
World Press Photo Awards 2017 - Spot News - First Prize, Stories - Burhan Ozbilici, The Associated Press - An Assassination in Turkey(c) REUTERS (HANDOUT)
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Das Siegerfoto von Burhan Ozbilici hat den Moment eingefangen, als ein junger Polizist bei einer Ausstellungseröffnung den russischen Botschafter erschoss. Für die Jury drückt es den "Hass in unserer Zeit" aus.

Das Welt-Presse-Foto des Jahres 2017 zeigt das Attentat auf den russischen Botschafter in Ankara im Dezember 2016. Dafür wird der türkische Fotograf Burhan Ozbilici von der Nachrichtenagentur AP mit dem renommierten Preis ausgezeichnet, teilte die Stiftung World Press Photo am Montag in Amsterdam mit. Die Jury würdigte das Foto als ein "explosives Bild, das den Hass in unserer Zeit ausdrückt".

Der Fotograf Ozbilici war am 19. Dezember bei der Eröffnung einer Kunstausstellung in Ankara, als ein junger türkischer Polizist plötzlich eine Waffe zog und den russischen Botschafter Andrej Karlow erschoss. Der Attentäter hatte mehrfach "Vergesst Syrien nicht" gerufen. Er war anschließend von Sicherheitsbeamten getötet worden.

Ozbilici sagte der Nachrichtenagentur AFP, sobald er die Schüsse gehört habe, sei ihm klar gewesen, dass dies ein "historischer Augenblick" sei. "Ich wusste, dass ich meinen Job machen muss. Als Journalist konnte ich nicht einfach wegrennen, um meine Haut zu retten", fügte er hinzu.

World Press Photo Awards 2017 - Spot News - First Prize, Stories -  Burhan Ozbilici, The Associated Press - An Assassination in Turkey
World Press Photo Awards 2017 - Spot News - First Prize, Stories - Burhan Ozbilici, The Associated Press - An Assassination in Turkey(c) REUTERS (HANDOUT)

Der britische Fotograf und Jurypräsident, Stuart Franklin, hob den Einsatz der jungen syrischen Fotografen besonders hervor. Sie begäben sich in große Gefahr und berichteten "im Grunde aus der Hölle", sagte er.

Die Jury hatte das Siegerfoto aus über 80.000 Einsendungen ausgewählt. Insgesamt wurden 45 Fotografen in acht Kategorien ausgezeichnet. Mehr als 5.000 Fotografen aus 125 Ländern hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis für das beste Pressefoto des Jahres wurde zum 60. Mal verliehen. Die ausgezeichneten Fotos werden in einer Ausstellung gezeigt, die in zunächst am 14. April in Amsterdam und anschließend 45 Ländern zu sehen ist.

(APA/dpa)

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