ORF-Publikumsrat erörtert die "brutale Mimose" Armin Wolf

Armin Wolf wurde von Publikumsrat Peter Vitouch stark kritisiert.
Armin Wolf wurde von Publikumsrat Peter Vitouch stark kritisiert.APA/GEORG HOCHMUTH
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Nachdem Publikumsrat Peter Vitouch dem "ZiB2"-Moderator "destruktiven Journalismus" und Dünnhäutigkeit vorgeworfen hatte, stellt sich der ORF-Generaldirektor hinter ihn.

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hat am Dienstag vor dem Publikumsrat "ZiB2"-Moderator Armin Wolf gegen Kritik auch aus den Reihen des Gremiums verteidigt. "Armin Wolf ist einer unserer besten, professionellsten, international anerkannten und auch höchst dekorierten Journalisten", sagte er. Der Publikumsrat Peter Vitouch hatte Wolf zuvor unter anderem "destruktiven Journalismus" attestiert.

Auch die Bezeichnung "brutale Mimose" war Vitouch, der stellvertretender Vorsitzender des Publikumsrats ist, für den "Zeit im Bild 2"-Anchor eingefallen. "Diese Wortwahl würde ich wirklich nicht für gut befinden", sagte Wrabetz am Dienstag.

"Django"-Anmoderation als Fehler bezeichnet

Der ORF und auch Wolf nähmen Kritik ernst, und man stehe auch nicht an, Fehler einzuräumen. Wie etwa zuletzt bei der "Django"-Anmoderation: Diese hatte Ex-ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner bei seinem Rücktritt kritisiert - und zugleich ein mögliches Engagement für ein ORF-Volksbegehren in den Raum gestellt. Armin Wolf gab zu, hier einen Fehler gemacht zu haben.

"Armin Wolf ist manchmal sehr kritisch, aber es ist keinesfalls so, dass es ein Grund wäre, in welcher Form auch immer ein Volksbegehren gegen die Unabhängigkeit des ORF zu stärken", merkte dazu Wrabetz an. Und er verteidigte die ORF-Journalisten gegen "Attacken in wirklich menschenverachtender Weise" und nannte dabei den "Kronen Zeitung"-Journalisten Michael Jeannee beim Namen.

Vitouch: Niemand ist sakrosankt

Vitouch zeigte sich in seiner Replik "schon ein bisschen erstaunt, mit welcher Intensität und Massivität" auf Kritik reagiert wurde. "Ich denke, dass niemand im Grunde genommen sakrosankt ist. Ich bin das, ehrlich gesagt, aus dem akademischen Bereich nicht gewöhnt. Da werden auch Nobelpreisträger kritisiert und man wird nicht gleich als 'infam' abgestempelt." Es sei "legitim, bestimmten Arten des kritischen Journalismus kritisch gegenüber zu stehen", ohne diesen grundsätzlich in Frage zu stellen, so seine Einschätzung "als Medienwissenschaftler und Medienpsychologe".

(APA/Red.)

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