Deutschland: Die Angst vor der offenen Flanke

AfD-Wahlplakat in München 2017. Manche glauben: Strauß hätte die AfD nicht gewählt, sondern verhindert.
AfD-Wahlplakat in München 2017. Manche glauben: Strauß hätte die AfD nicht gewählt, sondern verhindert.(c) Sven Hoppe / dpa / picturedesk.c (Sven Hoppe)
  • Drucken

Die alte Sorge aus der Zeit von Franz Josef Strauß ist wieder aktuell: Wie verhindert man das Abgleiten der Wähler am rechten Rand? Wie holt man sie zurück? Über Eingliederung, Verbot und Ausgrenzung, von 1949 bis heute.

Jetzt ist er wieder da, der legendäre Satz. Er stammt vom ehemaligen CSU-Chef Franz Josef Strauß, einer Art Übervater in seiner Partei, der er von 1961 bis zu seinem Tod 1988 vorstand. FJS sagte im Herbst 1986, dass es rechts von CDU/CSU nur noch die Wand geben dürfe. Gemeint war, dass sich rechts von den Unionsparteien keine demokratisch legitimierte konservative oder rechtspopulistische Kraft etablieren dürfe. Horst Seehofer hatte diesen Satz sicher im Kopf, als er am Wahlabend des 24. September 2017 vom beklagenswerten Fehler sprach, der die Union so viele Stimmen kostete: Die rechte Flanke war offen geblieben.

Nicht zum ersten Mal griffen CSU-Politiker Merkels Kurs in Richtung politische Mitte an: „Wer immer mehr nach links rutscht, der lässt rechts Platz frei“, sagte CSU-Mann Markus Söder bereits im Vorjahr. In die dadurch entstehende Lücke könnten neue Kräfte wie die rechte nationalistische Alternative für Deutschland (AfD) eindringen. Das ist passiert. Und zwar massiv, wie das Wahlergebnis zeigt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Das Buchcover.
Literatur

Zwischen Dandy und Desperado – ein Egotrip

Linksterrorismus. Gibt es vierzig Jahre nach dem Deutschen Herbst wirklich noch immer so viele blinde Flecken rund um die RAF, dass man damit mehr als 400 Seiten füllen kann? Ein neues Buch gibt Auskunft.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.