Der Mann, der im Fernsehen die Verbrecher jagte

Eduard Zimmermann schaltet zu seinen Außenstellen in Wien und Zürich. Gibt es schon Fahndungserfolge? Bild von 1967.
Eduard Zimmermann schaltet zu seinen Außenstellen in Wien und Zürich. Gibt es schon Fahndungserfolge? Bild von 1967.(c) Getty Images
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In den Siebzigerjahren gab es für Kinder einen sicheren Weg, sich ein Fernsehtrauma fürs Leben anzuschaffen: Eduard Zimmermann und die Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“. Das Gefühl, einem echten Verbrechen beigewohnt zu haben, verfolgte einen bis in den Schlaf. Eine Erinnerung zum Anlass 50 Jahre „XY“.

Manchmal hatten wir Kinder nach dieser Sendung Albträume, unerklärlich im Nachhinein, warum uns unsere Eltern das anschauen ließen. Junge Mädchen, die zu fremden Männern ins Auto stiegen, und dann als nackte Leichen im Straßengraben gefunden wurden. Biedere Rentner, die am Morgen blutüberströmt in ihren Schlafzimmerbetten lagen. Unsere Mütter kontrollierten nach Sendeschluss oft, ob die Eingangstür wirklich gut versperrt war.

Wie viele damals zugeschaut haben, weiß man nicht. Vor 50 Jahren wurden noch keine Zuschauerzahlen gemessen. Geht man nach den Gesprächen am nächsten Tag, hat jeder zugesehen, es war ein Straßenfeger wie die Krimis von Edgar Wallace und Francis Durbridge, ein Gesprächsthema am nächsten Tag. Die Sendung existiert noch immer, sie gilt als einer der größten Erfolge der Fernsehgeschichte und widmet sich bis heute der Frage von unaufgeklärten Kriminalverbrechen. Fahndungsfernsehen nennt das die Fachsprache.

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