Major Palfinger und der "Weißwurst-Derrick"

Die Toten von Salzburg
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Heute läuft die Fortsetzung der ORF/ZDF-Krimireihe "Die Toten von Salzburg". Florian Teichtmeister steigt dabei als Kommissar Palfinger wieder in den Rollstuhl.

Jetzt haben sie einander also wieder: Der Bayrische Ermittler Hubert Mur und sein Salzburger Kollege Peter Palfinger. Denn es gibt wieder einen grenzüberschreitenden Fall - und damit eine Fortsetzung für die ORF/ZDF-Reihe "Die Toten von Salzburg". Dass Mur und Palfinger einander nicht riechen können, hört man nicht nur, wenn Palfinger den herablassenden Kollegen als "Weißwurst-Derrick" abkanzelt. Und dass Mur auf ihn herabsieht, hat nach Ansicht Palfingers nichts damit zu tun, dass er im Rollstuhl sitzt. Doch das Gezänk hindert die beiden nicht daran, auch den "Zeugenmord" (24. 2., 20.15 Uhr, ORF eins) nach einigen unvermittelten Wendungen aufzuklären.

Zur Story: Ein Doppelmord hält Mur, Palfinger und ihre junge, engagierte Kollegin Irene Russmeyer (Fanny Krausz) auf Trab: Nachdem ein Bayerischer Staatssekretär bei einem Autounfall stirbt, werden sein schwer verletzter Fahrer und dessen Zimmernachbar (ein abgestürzter Bergsteiger) im Krankenhaus ermordet. Während Mur glaubt, dass Korruption, illegale Waffenexporte und der Geheimdienst dahinter stehen, ermitteln Palfinger und Russmeyer mit Fingerspitzengefühl nach den persönlichen Hintergründen der Betroffenen.

Der Vergleich mit "Derrick" hinkt

Florian Teichtmeister wirkt in der Rollstuhl-Rolle geschickt und ungekünstelt. Sein Palfinger ist zickig, ein guter Ermittler, aber auch ein Mann, der sich vom Leben noch mehr erwarten würde (eine Freundin zum Beispiel). Michael Fitz ist ihm als polternder Kollege Mur immer wieder einen Schritt voraus. Der Vergleich mit "Derrick" hinkt aber gewaltig: Die zurückhaltende, distanziert-coole Art von Horst Tappert ist Fitz alias Mur völlig fremd. Und: Auch wenn ein "Harry, hol den Wagen!" gut zu ihm passen würde: Mur liebt beim Ermitteln den Alleingang.

Eine gar köstliche und dabei typisch österreichische Erscheinung in diesem Krimi-Gespann ist Erwin Steinhauer als vom Kaffeehaus aus die Fäden ziehender Hofrat Mag. Dr. Seywald. Ein einsamer Kauz, der schnell unwirsch werden kann (in der Pathologie schnauzt er Palfinger an, weil er ihn hat warten lassen "unter den ganzen Kadavern"). Aber der Herr Hofrat hat auch seine Qualitäten: Er stärkt seinen Mitarbeitern in einem legendären Wortgefecht gegen eine intrigante Politikerin, die Palfinger und Russmeyer als "Behindertentruppe" und "Bauerntrutschn" bezeichnet, den Rücken.

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