Roseanne Barr findet ihren Serien-Abgang "unnötig grausam"

FILE PHOTO: Actress Barr arrives for the taping of the Comedy Central Roast of Roseanne in Los Angeles
FILE PHOTO: Actress Barr arrives for the taping of the Comedy Central Roast of Roseanne in Los Angeles(c) REUTERS (Phil McCarten)
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Nach einem rassistischen Tweet musste die Komikerin ihre eigene Show verlassen. Wie sie aus "The Connors" hinausgeschrieben wurde, gefällt Roseanne Barr nicht.

Am Dienstag ist die "Roseanne"-Fortsetzung "The Conners" auf die US-Bildschirme zurückgekehrt - ohne Roseanne Barr. Denn ein rassistischer Tweet hat die Komikerin den Job gekostet. In der ersten Folge der zweiten Staffel von "The Connors" stirbt ihre Figur nun an einer Überdosis Opiaten. Die Schmerzmittelabhängigkeit der Serien-Matriarchin war bereits in der ersten Staffel Thema.

Barr selbst gefällt dieser Abgang nicht: Er gebe der ansonsten fröhlichen Familienserie eine "unnötig grausame und morbide Dimension". Das schrieb sie in einem Statement auf der Facebook-Seite von Rabbi Shmuley Boteach, mit dem sie befreundet ist.

"The Connors"-Produzent Bruce Rasmussen sieht das naturgemäß anders: Die Autoren der Serie hätten intensiv über das Ende für Roseanne Connor nachgedacht, sagte er in einem Interview mit "Variety" vergangene Woche. "Viele Menschen lieben diese Figuren und diese Gefühle sind unabhängig von der Person (Roseanne Barr, Anm.) und ihrer politischen Ansichten", sagte er.

Abgang nach rassistischem Tweet

Barr musste die Serie nach einem rassistischen Tweet verlassen. Die 65-Jährige hatte die frühere Beraterin von US-Präsident Barack Obama, die Afroamerikanerin Valerie Jarrett, mit den Worten beleidigt: "Die Muslimbruderschaft und der Planet der Affen haben ein Baby bekommen." - "Es tut mir leid, dass Sie dachten, ich sei rassistisch und dass mein Tweet rassistisch war. Er war es nicht. Er war politisch", erklärte Barr später an Jarrett gerichtet. Sie habe damit als Jüdin die Iran-Politik Obamas kritisieren wollen. "Es tut mir leid für das Missverständnis, den mein schlecht formulierter Tweet ausgelöst hat. Es tut mir leid, dass Sie sich verletzt fühlen. Das wollte ich nicht. Dafür entschuldige ich mich."

Nach dem Tweet Barrs hatte der Sender ABC die Serie "Roseanne" abgesetzt, obwohl sie sehr erfolgreich war. Sie erreichte 18 Millionen Zuschauer pro Folge.

Zahl der Drogentoten hat sich seit 2000 verdreifacht

Opiat-Abhängigkeit ist ein großes Problem in den USA. Die Zahl der Drogentoten hat sich einer Studie zufolge seit dem Jahr 2000 verdreifacht, schrieben US-Wissenschaftler des Center for Disease Control and Prevention im "Journal of the American Medical Association". 

Laut "New England Journal of Medicine" sind in den USA rund zwei Millionen Menschen abhängig von durch Ärzte verschriebenen Opioid-Analgetika. Die Zahl der Menschen, die damit Missbrauch betreibt, soll bei zwölf Millionen liegen. Der Medizinfachzeitschrift zufolge war die massive Bewerbung der Schmerzmittel unter medizinischen Laien ein wesentlicher Grund für das Entstehen der Probleme.

(Red./APA/dpa)

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