"Kurier"-Wechsel: Brandstätter "kurzfristig" engagiert

(c) Michaela Bruckberger
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Mit August soll Helmut Brandstätter Christoph Kotanko als "Kurier"-Chefredakteur ablösen. Die Gesellschafter seien "mit dem Wunsch nach einer Veränderung" an Kotanko herangetreten.

Über „ungelegte Eier“ will Helmut Brandstätter noch nicht plaudern: „Bis 31. Juli führt Christoph Kotanko die Redaktionsgeschäfte des ,Kurier‘. Ich übernehme den Chefsessel erst am 1.August“, sagte er nach seinem ersten offiziellen Besuch beim „Kurier“ der „Presse“. Natürlich habe er sich – nach dem „sehr kurzfristigen“ Engagement – bereits Gedanken gemacht, es gebe aber davor noch „sehr viel mit der Redaktion zu besprechen“.

Brandstätter hat sich seinen Namen bisher hauptsächlich als TV-Journalist und -Manager gemacht (ORF, n-tv, Puls4). Zuletzt war er Kommunikationsberater – seine Anteile an der Agentur will er nun verkaufen, um „völlig klar“ zwischen seinem Lebensabschnitt in der PR und dem nächsten im Journalismus zu trennen. Insider sagen dem neuen „Kurier“-Chef Brandstätter gute Kontakte sowohl zur Wiener SPÖ als auch zur niederösterreichischen ÖVP nach – die beiden Bundesländer sind gemeinsam mit dem Burgenland die bei weitem auflagenstärksten der Tageszeitung.

Kotanko schrieb am Dienstag in seiner Zeitung, die „Kurier“-Gesellschafter seien „mit dem Wunsch nach einer Veränderung“ an ihn herangetreten. Raiffeisen-Generalanwalt und „Kurier“-Aufsichtsratchef Christian Konrad hatte der Redaktion den Führungswechsel am Montag bekannt gegeben. Das redaktionelle Team verfügt übrigens über ein Redaktionsstatut, das ihr bei der Bestellung von Chefredakteuren Mitsprache einräumt: Ein neuer Chefredakteur kann von zwei Dritteln der stimmberechtigten Redakteure abgelehnt werden. Dazu ist es bisher aber nicht gekommen. trick

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.04.2010)

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