Schweden: Mohammed-Zeichner Lars Vilks überfallen

Schwedischer MohammedZeichner ueberfallen
Schwedischer MohammedZeichner ueberfallen(c) REUTERS (BOB STRONG)
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Während einer Vorlesung des Künstlers Lars Vilks brach in Schweden ein Tumult aus, bei dem der Vortragende leicht verletzt wurde. Vilks hat 2007 eine Zeichnung mit dem islamischen Propheten als Hund veröffentlicht.

Der durch eine Mohammed-Zeichnung bekannt gewordene schwedische Künstler Lars Vilks ist bei einer Vorlesung in Uppsala überfallen und leicht verletzt worden. Ein Fotograf der Ortszeitung "Uppsala Nya Tidning" gab am Dienstag als Augenzeuge an, dass plötzlich ein Zuhörer aus der ersten Reihe aufgestanden und sich auf Vilks gestürzt habe.

>>> Ein Video des Vorfalls findet sich auf www.unt.se

Im Tumult hätten dann drei Personen auf dem Zeichner gelegen. Vilks hatte 2007 eine Zeichnung mit dem islamischen Propheten als Hund veröffentlicht und muss seitdem mit Morddrohungen leben.

Eskalation bei Film "mit sexuellem Inhalt"

Nach den Angaben von Vilks selbst gegenüber der Nachrichtenagentur TT erhielt er einen Kopfstoß. Außerdem habe der Angreifer seine Brille zerschlagen. Danach brach ein Tumult im Saal aus. Dabei wurde nach Behördenangaben auch ein Polizist verletzt, der Vilks bewachen sollte. Es habe zwei Festnahmen gegeben, teilte die Polizei mit.

Der Zeitungsfotograf berichtete, dass bei der Vorlesung in dem mit 250 Zuhörern voll besetzten Saal zunächst eine ruhige Stimmung geherrscht habe. "Sie wurde dann extrem aggressiv, als Vilks einen Film mit sexuellem Inhalt zeigte." Nach Angaben des Zeichners wurde er schon vor seinem Vortrag aus der ersten Reihe angepöbelt.

Überfälle und Mord-Pläne gegen Mohammed-Zeichner

In den USA sitzt seit März eine Islamistin in Untersuchungshaft, weil sie die Ermordung des Schweden geplant haben soll. In Dänemark überfiel am Neujahrstag ein Mann den Karikaturisten Kurt Westergaard in dessen Haus mit einer Axt. Westergaard, der 2005 für die Zeitung "Jyllands-Posten" Mohammed mit Bombe im Turban gezeichnet hatte, konnte sich in einen Sicherheitsraum retten.

(APA)

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