Nächste Runde im Streit zwischen „Krone“ und „Kurier“

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Die "Krone"sucht nach Fehltritten von "Kurier"-Chefredakteur Brandstätter. Dieser sieht diese Anfrage als Versuch, "mich erneut anzupatzen“. Der "Kurier" werde weiterhin über die Inseratenpolitik berichten.

Das Verhältnis zwischen der „Kronen Zeitung“ und dem „Kurier“, die in der gemeinsamen Vertriebsgesellschaft Mediaprint zusammenarbeiten müssen, war noch nie völlig friktionsfrei. Dass sie sich nun aber in ihren Medien gegenseitig ausrichten, wie wenig sie voneinander halten, ist neu.

Zuerst kritisierte „Kurier“-Chefredakteur Helmut Brandstätter die Inseratenvergabe der Politik an diverse Zeitungen und fragte, wem das Gratisblatt „Heute“ gehört. Seither attackiert die „Krone“ den „Kurier“ ungewöhnlich hart – und die nächste Attacke ist offenbar in Vorbereitung, wie eine aktuelle Rechercheanfrage von „Krone“-Innenpolitiker Claus Pandi vermuten lässt: In einem E-Mail verlangt er – „ungeachtet der momentan bedauerlicherweise außerordentlich sensiblen Lage“ zwischen den beiden Zeitungen – von Brandstätter Aufklärung über sein Klientenverhältnis zum kroatischen Ex-General Vladimir Zagorec und dem kasachischen Botschafter Rakhat Aliyev. Und er will wissen, ob Brandstätters Agentur, die er im Juli 2010 aus Unvereinbarkeitsgründen an Wolfgang Rosam verkauft hat, etwas mit dem Zuschlag an das Behördenfunknetz Tetron zu tun hatte.

Brandstätter sieht diese Anfrage als Versuch, „mich erneut anzupatzen“, wie er der „Presse“ sagt. Es gehe um Dinge, die entweder nicht stimmen oder schon gerichtlich geklärt sind. Er habe Zagorec nur ein Mal für einen ZIB-Auftritt beraten, Aliyev nie. Nach dem Verkauf seiner Agentur habe er keine Geschäfte mehr mit dem neuen Geschäftsführer Bernhard Krumpel, früher Kabinettsmitarbeiter von Ernst Strasser, gemacht. „Ich lasse mich nicht einschüchtern“, sagt Brandstätter. Der „Kurier“ werde weiterhin über die Inseratenpolitik berichten und recherchieren, wem „Heute“ gehört. awa

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.06.2011)

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