"Bin da beste": "Konkurrenz" für Wrabetz bei ORF-Wahl

beste Konkurrenz fuer Wrabetz
beste Konkurrenz fuer Wrabetz(c) Dapd (Lilli Strauss)
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In der Nacht auf Freitag endete die Bewerbungsfrist für den ORF-Chefposten. In letzter Minute hat sich noch ein Kandidat beworben, insgesamt sind es nun sieben Bewerber.

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz bekommt in letzter Minute einen weiteren Konkurrenten für die ORF-Wahl am 9. August: Der Wiener Schauspieler und Aktionskünstler Dario Lindes hat sich - scherzhaft - für den Posten des ORF-Generaldirektors kurz vor Bewerbungsschluss in der Nacht auf Freitag seine Bewerbung abgegeben.

Lindes hat schon in den letzten Jahren durch Bewerbungen für andere hohe Positionen von sich Reden gemacht, etwa für die Staatsopern-Nachfolge von Ioan Holender 2007, für die Direktion des KHM-Kunsthistorischen Museum 2008, des MAK (2010), Sammlung Leopold, Bregenzer Festspiele, Wiener Festwochen (künstlerische Intendanz), und zuletzt im Mai für den Vorstandsposten des Wiener Flugshafens (Vienna Airport).

"Bin da beste, und Sie sollen ja den Besten nehmen"

Die Bewerbung besteht aus ironischen Antworten auf den Ausschreibungstext - in fehlerhaftem Deutsch formuliert. Gerichtet ist das Schreiben etwa an den "Stiftungsrad". Als Begründung, wieso er für den Posten geeignet sei, schreibt Lindes: "Ich bin gut. Ich bin da beste, und Sie sollen ja den Besten nehmen." Im seinem Konzept für den Küniglberg schlägt der Künstler die Umbenennung des ORF in "Österreichischer Schund-funk" vor.

>>> Die Bewerbung als PDF-Download

Die Geschäftsverteilung soll seiner Ansicht nach aus einem Direktor für großes Geschäft (Walter Meischberger, weil der "kennt sich aus mit große Geschäfte"), einem Direktor für kleines Geschäft (Nico Pelinka), einem Direktor für Sendungen (Pater Pelinka) und einem Direktor für Kantine (Robert Palfrader) bestehen. Wrabetz selbst soll Generalsekretär werden.

Sieben Bewerber

Neben Lindes und dem amtierenden ORF-Chef  bewarben sich auch noch die frühere EU-Abgeordnete Karin Resetarits-Kraml, der ORF-Balkankorrespondent Christian Wehrschütz, Manfred Greisinger, Rene Hager und Martin Roger Müller. Der Kreis der aussichtsreichen Bewerber ist heuer damit vergleichsweise dürftig. Neben Amtsinhaber Wrabetz dürfte keiner der Kandidaten annähernd eine ausreichende Mehrheit zustande bringen. Bei der vergangenen Wahl im Jahr 2006 waren immerhin der heutige "Kurier"-Chefredakteur Helmut Brandstätter, Medienmanager Rudolf Klausnitzer, Programmdirektor Wolfgang Lorenz, und die damalige ORF-Generaldirektorin Monika Lindner mit im Rennen gewesen.

Am Freitag stellt Wrabetz seine Konzepte für die Zukunft des ORF vor. Einige Details sind schon durchgesickert:

>>> Zum Artikel: Gebühren und Medienmagazin: Was Wrabetz vorhat

(APA)

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