Karlheinz Kopf: Offene ORF-Wahl ist ein "Fehler"

Karlheinz Kopf Offene ORFWahl
Karlheinz Kopf Offene ORFWahl(c) APA/ROBERT JAEGER (ROBERT JAEGER)
  • Drucken

Stiftungsrätin Hauft vom ÖVP-Freundeskreis plädiert für ein Comeback der geheimen Wahl. Medienstaatssekretär Ostermayer ist jedoch dagegen.

Die anstehende Wahl des ORF-Generaldirektors löst eine Diskussion über das Abstimmungsprozedere der Stiftungsräte aus: Die oberösterreichische Stiftungsrätin Margit Hauft, die dem ÖVP-"Freundeskreis" angehört, sprach sich in einem Interview mit den Oberösterreichischen Nachrichten (Freitagsausgabe) für die Wiedereinführung der geheimen Wahl aus. Auch ÖVP-Klubchef Karlheinz Kopf spricht von einem "Fehler" im ORF-Gesetz. Ganz anders sieht das Josef Ostermayer von der SPÖ: Der Medienstaatssekretär sieht keinen Reformbedarf.

Hauft plädierte für eine Änderung der Wahlmodalitäten: "Ich will nicht, dass mir bei Abstimmungen jemand über die Schulter schaut, ich will eine geheime ORF-Wahl, sie würde einen zusätzlichen Demokratisierungsschub bringen". Die offene Abstimmung wurde mit der unter schwarz-blau beschlossenen ORF-Reform eingeführt, die heute auch der ÖVP-Klubchef in Teilen überdenken will: "Die sogenannte Entparteipolitisierung, die mit dem ORF-Gesetz 2001 versucht worden ist, wirkt nicht". Die offene Abstimmung sei einer von einer "Reihe von Fehlern im ORF-Gesetz", kritisierte Kopf.

In der Koalition stoßen die Forderungen nach einer Änderung des Modus jedoch auf wenig Gegenliebe. Ostermayer verwies auf die geltende Gesetzeslage: "Man hat sich damals nach langer Diskussion entschieden, dass es offen ist. Bei 35 Mitgliedern kann man seine Meinung offen vertreten", sagte der Medienstaatssekretär.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Wrabetz Einmal Superheld zurueck
Medien

Wrabetz: Einmal Superheld und zurück

Der neue alte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz könnte seinem Spitznamen "Super-Alex" alle Ehre machen und jetzt zeigen, wie ein unabhängiger ORF aussieht. Wenn er nur wollte.
Zwoelf Direktoren eine Direktorin
Medien

Zwölf Direktoren, eine Direktorin gesucht

ORF-Ausschreibung. Bis 9.September werden Bewerbungen für die vier Direktoren- und neun Landesdirektorenposten gesammelt. Bestellt wird am 15. September.
Wrabetz Niko Pelinka wird
Medien

Wrabetz: Niko Pelinka wird nicht Kommunikationschef

Der ORF-General räumt mit "völlig haltlosen Gerüchten" auf, dass der rote Stiftungsrat in den ORF wechselt. Martin Biedermann bleibt Chef der ORF-Kommunikation.
Ausschreibung sucht Direktoren
Medien

Ausschreibung: ORF sucht 13 Direktoren

Der Generaldirektor ist fixiert, nun fehlt noch sein Direktorium. Am Freitag werden die Chefposten ausgeschrieben, inoffiziell sind sie teils schon vergeben.
Medien

FPÖ: Zerwürfnis nach ORF-Wahl

Die FPÖ will Norbert Steger aus dem Stiftungsrat abziehen, weil er für Wrabetz gestimmt hat. Rechtlich ist das gar nicht möglich. Steger denkt aber nicht daran, sich vor dem Ende der Amtsperiode zurückzuziehen

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.