Götzhaber kandidiert als Technikchef. Obwohl es bereits als fix gilt, dass Kathrin Zechner, neue TV-Direktorin wird, hält sie sich bedeckt.
Wenn die Bestellung des Generaldirektors Anfang August der erste Akt war, dann folgt nächste Woche der zweite, nicht weniger spannende Akt in der ORF-Besetzungsoper. Am 15.September bestellen die Stiftungsräte ein neues Direktorium für den in seinem Amt bestätigten Alexander Wrabetz.
Viele der insgesamt neun Landes- und vier Zentraldirektorenposten sind ohnehin schon vergeben (Richard Grasl bleibt Kaufmännischer, Karl Amon Radiodirektor), einige sind sehr umstritten. Noch üben sich viele Beteiligte in nobler Zurückhaltung, andere wagen sich aus der Deckung: Am Dienstag bestätigte Michael Götzhaber gegenüber der APA, was längst erwartet wurde: Er bewirbt sich als Technikdirektor des ORF. Ein nicht unumstrittener Schritt, denn Götzhaber hat als ORF-Betriebs- und Stiftungsrat am 9. August auch für Generaldirektor Wrabetz gestimmt. Noch Dienstagnachmittag hat er sein Stiftungsratmandat zurückgelegt. Schon in der Sitzung am 15. September nachrücken soll Peter Weller, roter Betriebsrat aus der Kaufmännischen Direktion.
Obwohl es bereits als fix gilt, dass Kathrin Zechner, die ehemalige ORF-Programmintendantin und heutige Chefin der Vereinigten Bühnen, neue TV-Direktorin wird, hält sie sich bedeckt. Sie ließ am Dienstag ausrichten, sie habe sich nicht um den Posten beworben. Die Worte „noch nicht“ können gedanklich hinzugefügt werden. Schließlich hat sie dafür noch bis Freitagnacht Zeit, dann endet die Bewerbungsfrist. Als sehr wahrscheinlich gilt, dass der ÖVP-Stiftungsrat Helmut Krieghofer sich als Tiroler Landesdirektor bewirbt. Er war auf „Presse“-Anfrage nicht erreichbar. Auch Stiftungsrats-Vorsitzende Brigitte Kulovits-Rupp will nicht sagen, ob sie sich noch als Burgenländische Landesdirektorin bewirbt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.09.2011)