WAZ-Eigentümerwechsel: Springer bietet mehr

WAZEigentuemerwechsel Springer bietet mehr
WAZEigentuemerwechsel Springer bietet mehr(c) Dapd (Sascha Schuermann)
  • Drucken

470 Millionen Euro soll der Hälfteanteil den Medienriesen wert sein. Die Familie Grotkamp will die Miteigner auszahlen. Zur WAZ gehören auch "Krone" und "Kurier".

Der deutschen WAZ-Gruppe, zu der in Österreich jeweils zur Hälfte Anteile an "Kronen Zeitung" (50 Prozent) und "Kurier" (49,4 Prozent), gehören, steht ein Umbau bei der Eigentümerstruktur ins Haus. Die Familie Grotkamp will den 50-Prozent-Anteil an der WAZ, den die Familie Brost hält, kaufen. Als Preis für die Hälfteanteile an dem Verlag soll die Familie Grotkamp 470 Millionen Euro geboten haben. Dieser Preis sei angemessen, heißt es in einem Gutachten der Wirtschaftsprüfer PricewaterhouseCoopers (PwC), das dem deutschen Nachrichtenmagazin "Spiegel" vorliegt.

Auch der deutsche Axel-Springer-Verlag ist an der WAZ interessiert: Mit kolportierten 1,4 Milliarden Euro hat Springer für den Gesamtkonzern deutlich mehr veranschlagt. Der Konzern soll in erster Linien an dem Online-Geschäft der WAZ, der "Kronen-Zeitung" und den TV-Zeitschriften interessiert sein. Für diese habe Springer immerhin 300 bis 330 Millionen Euro geboten. Die WAZ-Gruppe wies die unaufgeforderten Angebot der Springer AG bisher "nachdrücklich zurück".

Wer profitiert von einem Weiterverkauf?

Uneinigkeit gibt es laut dem Magazin bei dem Eigentümerwechsel weiterhin im Hinblick auf die sogenannte Besserungsklausel. Diese sähe vor, dass die Brost-Erben nach einem Verkauf noch Geld bekommen würden, sollten die Grotkamps in Folge Teile der WAZ mit Gewinn weiterveräußern. Insider berichten demnach, die Grotkamps hielten die Klausel für unangebracht, weil der Preis bereits dem vollen Wert der Firma entspreche. Wenn die Familie kaufe, dann mit allen Risiken und Chancen. Beide Lager sind laut "Spiegel" aber zuversichtlich, dass die Unstimmigkeiten ausgeräumt werden können.

Der Essener Verlag gehört zu jeweils 50 Prozent den Nachfahren ihrer Gründer. Auf der einen Seite stehen die drei Enkel von Erich Brost, auf der anderen Seite die Töchter von Jakob Funke, Renate Schubries (74), Petra Grotkamp und die Erben ihrer im Sommer verstorbenen Schwester Gisela Holthoff (83).

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.