Pelinka-Posse: "Wrabetz kommt damit nicht durch"

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Pelinka-Posse: "Wrabetz kommt damit nicht durch"(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf rechnet nicht damit, dass Niko Pelinka den Büroleiter-Posten tatsächlich bekommt. Wrabetz werde von sich aus auf ihn verzichten.

Nun meldet sich auch ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf in der Causa Niko Pelinka zu Wort: "Ich glaube nicht, dass Wrabetz damit durchkommen wird", sagte er am Donnerstag. Der ÖVP-Mediensprecher geht davon aus, dass Wrabetz "den internen Druck nicht aushalten wird". Dabei handelt es sich um seine persönliche Einschätzung und nicht um einen Rat. Kopf glaubt, dass Wrabetz von sich aus auf Pelinka verzichten wird.

Am Mittwoch erschien im Amtsblatt der "Wiener Zeitung" eine Anzeige für jenen Job - Büroleiter des ORF-Generaldirektors - die der Leiter des SP-"Freundeskreises Niko Pelinka erhalten wird. Kurz vor Weihnachten wurde diese Personalentscheidung über eine OTS-Aussendung kommuniziert.

Die Vorgangsweise - die Postenvergabe vor der eigentlichen Ausschreibung bekanntzugeben - hält Kopf nicht nur für "schlechten Stil", sondern auch für "wahrscheinlich rechtswidrig" und somit auch "völlig inakzeptabel". Der ÖVP-Klubobmann sieht einen "riesigen Schaden" für den ORF.

Kopf wies auf Unabhängigkeit, Objektivität und Integrität hin, die in jedem Medienunternehmens und ganz besonders in einem öffentlich rechtlichen Sender höchste Priorität hätten. Aus diesem Grund könne er den großen Aufschrei, auch von Seiten der ORF-Redakteure, verstehen. Der ÖVP-Klubobmann befürchtet, dass die Personalentscheidungen den ORF "noch einige Zeit" beschäftigen werden.

SPÖ-Staatssekretär: Debatte voller Vorurteile

SPÖ-Medienstaatssekretär Josef Ostermayer wies indes Vorwürfe zurück, wonach Niko Pelinka als Abgesandter der SPÖ künftig den ORF und dessen Berichterstattung nach den Vorstellungen der Kanzlerpartei steuern soll. "Weder der Kanzler noch ich haben Pelinka dort hingeschickt", sagte Ostermayer. ORF-General Alexander Wrabetz stehe es frei, sich seine Mitarbeiter auszusuchen.

"Nein, er ist der Mitarbeiter, der, wenn er sich bewirbt, dann vom Generaldirektor bestellt wird." Ostermayer ortet in der Debatte um Pelinka auch "Vorurteile und Unterstellungen" - wie das zarte Alter (Niko Pelinka ist 25 Jahre alt) bzw. Bezeichnungen wie "SPÖ-Adel" - und kritisiert zudem "Grenzgänge" in der "weit überzogenen" Wortwahl.

Angesichts der Tatsache, dass die Stelle ausgeschrieben wurde, kann er "die Aufregung nicht ganz verstehen": Es sei doch in großen wie in kleinen Unternehmen üblich, dass die Geschäftsführung Personalentscheidungen, die sie ganz unmittelbar betreffen, selber fällt. "Der Geschäftsführer schreibt aus, und der Geschäftsführer sucht sich den aus, den er für den geeignetsten hält", sagte Ostermayer weiters.

(APA)

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