Faymann zur Causa ORF: "Mische mich nicht ein"

Faymann Causa Mische mich
Faymann Causa Mische mich(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Mit der Beinahe-Besetzung von Niko Pelinka als Bürochef will der Kanzler nichts zu tun gehabt haben. Kritik kommt von Grünen und FPÖ.

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hat nach Niko Pelinkas Rückzug seiner Bewerbung um den Posten des Büroleiters von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz betont, sich nicht in derartige Entscheidungen einzumischen. "Da habe ich mich vorher nicht eingemischt und tue ich gut daran, mich auch in Zukunft nicht einzumischen", erklärte Faymann am Freitag im Ö1-"Morgenjournal". "Ein Bundeskanzler hat für die Unabhängigkeit des ORF einzutreten, und das tue ich", so der SPÖ-Vorsitzende.

Auf die Frage, ob er den Rückzug von Pelinka, der als Vertrauensmann der SPÖ gegolten habe, nun als Schwächung seiner Partei empfinde, meinte Faymann, die Entscheidung über eine Bestellung treffe der Generaldirektor sowie der Betreffende. Bedeutend für die SPÖ sowie für ihn als Bundeskanzler sei ein unabhängiger ORF.

"Und täglich grüßt das Murmeltier"

Grünen-Mediensprecher Dieter Brosz kommentierte Faymanns Aussagen mit: "Und täglich grüßt das Murmeltier." Brosz verwies in einer Aussendung auf den früheren ÖVP-Klubobmann Wilhelm Molterer, der im Februar 2004 erklärt habe, Personalentscheidungen seien "allein Sache der ORF-Geschäftsführung".

FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky forderte eine Transparenzregelung für ORF-Journalisten und Moderatoren. Konkret gehe es darum, ob diese durch Coaching oder Beratung Nebeneinkünfte erhalten, von Personen, "welche sie einerseits beraten und trainieren und andererseits dann öffentlich interviewen".

(APA)

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