Weltfrauentag: ORF setzt auf Frauen, ''Bild'' auf Männer

Weltfrauentag setzt Frauen Bild
Weltfrauentag setzt Frauen BildSabine Hottowy
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Am 8. März wird der 101. Internationale Frauentag begangen. Medien setzen zu diesem Anlass auf ganz unterschiedliche Symbolik. Ein Überblick.

Am 8. März jährt sich zum 101. Mal der Internationale Weltfrauentag. An diesem Tag soll auf das Menschenrecht der Gleichberechtigung der Geschlechter aufmerksam gemacht werden. Auch heimische Medien widmen sich (symbolisch) diesem Thema, doch jedes Medium auf seine eigene Art:

  • Tageszeitung "Österreich": Auch das Boulevardblatt "widmet" sich dem Weltfrauentag - Am Cover heißt es: "Polizei schießt neun Mal auf Frau", "Heute: Männerverbot im ORF" und "Frauen: 35 % weniger Geld als Männer!". Im Blattinneren darf Uschi Fellner anstatt Herausgeber Wolfgang Fellner die Aufmacherkolumne schreiben, nebenan wird die "Macho-Falle für Frauen" beleuchtet.
  • Boulevard-Konkurrent "Heute" macht mit einer Fotocollage von "Österreichs mächtigsten Frauen" auf, darunter Finanzministerin Maria Fekter, die Grüne "Powerfrau" Eva Glawischnig und Eventmanagerin Birgit Sarata. Nicht dabei - im Gegensatz zum Vorjahr - Herausgeberin Eva Dichand. Auf Seite drei posiert am (verschneiten) Weltfrauentag, statt einem nackten bis leichtbekleideten Mädchen, immerhin ein gut gebautes männliches Model in einer Badehose.
  • Die "Krone" setzt am Weltfrauentag auf Bildsprache: "Frauenpower bei unserem Heer"  - Hubschrauberpilotin und Oberleutnant Eva Berginc ist abgebildet. Aus einer "kleinen Pfadfinderin" sei eine "fesche Frau" geworden.
  • Der "Kurier" titelt am Cover: "SPÖ will Frauenquote jetzt auch in Privatfirmen. Auf dem Aufmacherbild ist die deutsche TV-Moderatorin Barbara Schöneberger zu sehen.
  • Die "Kleine Zeitung" titelt groß: "Und wo bleib ich?", wobei das "o" gleichzeitig das Venussymbol darstellt.
  • "Von Gleichberechtigung noch keine Spur" heißt es in der "Wiener Zeitung".
  • "Der Standard" titelt in der oberen Leiste "Neue Quoten und was Frauen davon halten".
  • "Die Presse" thematisiert am Cover die "Arendt & Co - Stadt der Frauen. In der geplanten Seestadt Aspern werden die Straßen nur nach Frauen benannt".

ORF: Ausschließlich Frauen moderieren

ORF: Anlässlich des Frauentages werden alle Nachrichtensendungen wie "Zeit im Bild" ausschließlich von Frauen moderiert. Auch Unterhaltungssendungen wie "Frisch gekocht" oder "Chili" erhalten für einen Tag weibliche Hosts. So nehmen Sohyi Kim und Lisl Wagner-Bacher die Rollen von "Andi und Alex" ein, Ines Schwandner ersetzt Dominic Heinzl. Begleitend zeigt der ORF auch Filme mit Protagonistinnen - das Biopic "Coco Chanel" oder die Verfilmung von Waris Diries Autobiografie "Die Wüstenblume".

Bild: "Ohne Frauen - ziemlich traurig"

Einen gänzlich anderen Zugang hat hingegen die deutsche Boulevardzeitung "Bild". Ein Live-Ticker soll in Echtzeit "das große Experiment zum Weltfrauentag" festhalten. Die Mitarbeiterinnen von Bild.de bekamen am 8. März frei. Die Konferenz findet "ohne Frauen" statt, das sei "ziemlich traurig", heißt es. Auf der Internetseite der Zeitung wird erklärt: "So wollen wir selber spüren, wo uns überall Frauen fehlen".

(mtp)

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