Wegen "unerlaubter Musik" wurde eine Aufführung der Schlümpfe abgebrochen. Bei den 2000 Kindern im Publikum kam das gar nicht gut an.
Die islamische Religionspolizei in Saudi-Arabien hat ein neues Feindbild: die Schlümpfe. In der Stadt Taif beendete sie eine Kinder-Show mit den niedlichen Nervensägen am Sonntagabend nach der Hälfte der Vorstellung, weil dabei "unerlaubte Musik" gespielt worden war. Damit stoppten sie die Darbietung von Kindern im Volksschulalter, die in Schlumpf-Kostümen auf der Bühne spielten.
Kinder protestierten lauthals
Die saudische Zeitung "Al-Sharq" berichtete am Montag, dass die Anti-Schlumpf-Aktion des Beamten der Behörde für die Förderung der Tugend und die Vermeidung des Lasters bei den mehr als 2000 kleinen Zuschauern gar nicht gut ankam. Die Kinder, die sich um ihren Spaß betrogen fühlten, protestierten nach Angaben der Zeitung lauthals.
Es ist in Saudi-Arabien zwar nicht offiziell verboten, Musik zu hören. Viele Saudis halten Musik jedoch generell für "unislamisch". Die Religionspolizei hat in Saudi-Arabien die Aufgabe, die Bürger zu einer frommen Lebensführung anzuhalten. Dazu gehört die Aufforderung, zum Gebet in die Moschee zu gehen.
(APA)