Kunst und Antiquitäten

München ist die reichste Stadt Deutschlands und ein gutes Pflaster für Kunstmessen. Doch der Wettbewerb ist hart, der Kostendruck hoch.

Ein antiker Aphrodite-Kopf am Stand der Galerie Cahn trifft auf einen farbintensiven „Blumengarten“ von Emil Nolde bei Schwarzer; eine Malangan-Figur aus Papua-Neuguinea harmoniert wunderbar mit Max Ernsts Gemälde „Mer et soleil“ beim Gemeinschaftsstand von Salis, Dierking und Dobler. Die Kunstmesse „Highlights – Internationale Kunstmesse“ in München, die noch bis heute Abend läuft, wird ihrem Namen gerecht. Sie ist elegant, qualitätvoll und kann mit dem Niveau einer Tefaf, Frieze Masters oder Brafa mithalten. Die Verkäufe sind gut gelaufen. Laut Geschäftsführer Konrad O. Bernheimer, selbst einer der gewichtigsten internationalen Altmeisterhändler, sei der Besucherandrang von Beginn an groß gewesen, das Publikum international.

Aufspaltung. Entstanden ist die „Highlights“ auf Initiative einer Händlergruppe rund um Bernheimer, Georg Laue, Florian Eitle-Böhler und dem Salzburger Thomas von Salis, weil sie mit der Kunstmesse München unzufrieden waren. Es folgte eine Krise des Messeplatzes, die zu einer Aufspaltung führte. Letztlich konnten sich drei Formate durchsetzen: neben den Highlights die Kunst und Antiquitätenmesse am Nockherberg, die ein Angebot von historischen Kuriositäten bis zu bayerischer Volkskunst hat, und das einstige Zugpferd Kunst-Messe München im Postpalast. Doch der Wettbewerb ist hart, die Kosten sind hoch. Die Kunst-Messe München hat über die Jahre rund ein Viertel ihrer Aussteller verloren und kann nicht mehr durchgängig ein gutes Qualitätsniveau halten. Und selbst die hochkarätige Highlights hat schon Händler verloren und wegen des Kostendrucks laut darüber nachgedacht, einen Biennale-Zyklus einzuführen.

eva.komarek@wirtschaftsblatt.at

diepresse.com/kunstwerte

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.11.2015)

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