So originell wie Gorbach

Wie denkt FPÖ-Heimkehrer Uwe Scheuch? Von seiner Diplomarbeit "Der Bauernwald in Oberkärnten" muss man nur das Abstract lesen, um zu wissen: So originell wie Gorbach.

Führende Freiheitliche, die vor Veränderungen stehen, drängt es, so weiß man seit dem Abschied des FPÖ/BZÖ-Vizekanzlers Hubert Gorbach, in die weite Welt. Der einstige blau-orange Spitzenmann erkundigte sich 2007 beim britischen Finanzminister Darling auf ministeriellem Briefpapier über internationale Jobmöglichkeiten, sein Englisch hingegen war nicht besonders offiziell, sondern eher persönlich gefärbt. Legendär wurde der geheimnisvolle Satz: „I feel the world in Vorarlberg is too small.“

Wenn es ums Ausländische geht, hat Gorbach einen ebenbürtigen Sprachkünstler im Kärntner Parteikollegen Uwe Scheuch. Dessen Diplomarbeit (1997) ist laut Homepage der Wiener Uni für Bodenkultur folgendermaßen zusammengefasst, vermutlich auf Englisch: „This project is engaged in an inclusion (?) of the forrest (sic!) in Oberkärnten, and it is apart (sic!) of a project, wihch (sic!) was done in all provinces of Österreich. 85 farmers, who were divided in (?) four categories were investigated. It was an (sic!) personal oral examination, with (?) using a standard questionaire (sic!).“ Dunkel bleibt hier, was Herr Dipl.-Ing. Scheuch im Kärntner Wald getrieben hat. Spielt man dort auch Paintball? Wurden die armen Bauern gar gevierteilt? Und wer hat die wissenschaftliche Arbeit lesen oder gar bewerten müssen? Karntner Sproche, schwere Sproche, wie folgender Dialog zeigt: Frage: „Weer gheert die Moped vur die Tiar?“ Antwort: „I.“

norbert.mayer@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.12.2009)

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